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OCEAN7 2007-12

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In dieser Ausgabe von OCEAN7 finden Sie viele Tipps, die Segler wissen sollten. Von Regatta-Tricks bis hin zu den schönsten Winter-Revieren.

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122 LETZTE SEITE TEXT YVONNE KIENESBERGER BÜCHER SCHAPP Früher wurde der Fisch als Armeleute-Essen abgetan, heute gilt ein delikat zubereitetes Fischgericht als edel. Außer natürlich der Leser denkt dabei an Fischstäbchen. Aber auch hier musste der Fisch ja erst einmal in das Stäbchen kommen. Und dieser Vorgang war bei weitem nicht immer Genuss und Vergnügen.... “It´s no fish ye´re buying, it´s men´s lives.” Sir Walter Scott Das Buch wurde verfilmt mit George Clooney und diesem Unterhosenmodel - wie heißt er doch gleich? – und der Film ist natürlich allein schon deshalb sehenswert, sag ich jetzt mal so als Frau. Aber als Leseratte muss ich sagen: das Buch ist einmalig und darf in keinem Bücherschapp fehlen! Gelesen in einer Hängematte in einer einsamen Bucht bei Sonnenschein, verliert es vielleicht auch etwas von dem Grauen, das sich unweigerlich schon beim Lesen des Titels einstellt – die Rede ist von „The perfect storm – A true story of men against the sea“ von Sebastian Junger, Verlag Harper Perennial (auch auf deutsch erhältlich). Es ist 1991, den Atlantik vor Maine, Nova Scotia und Neufundland sucht ein Sturm heim. Mehr noch: es handelt sich nicht um einen Sturm, sondern es vereinigen sich zu diesem Zeitpunkt drei verschiedene Stürme zu einem gewaltigen Ausbruch der Natur. Meteorologen sprechen angesichts dieses (nur äußerst selten vorkommenden) Naturereignisses vom „perfect storm“. Es ist eine wahre Geschichte, die Junger uns erzählt – von einem Fischerboot, das in diesem Sturm landet und von einem Segelboot, das zur selben Zeit mit einer äußerst unerfahrenen Crew auf See ist. Er interviewt die Meteorologen, die zu dieser Zeit Dienst hatten und er erzählt vom Einsatz der Rettungskräfte, die unermüdlich per Helikopter, Flugzeug und Schiff versuchen, die Schiffbrüchigen zu retten und dabei selbst ihr Leben aufs Spiel setzen. Gleichzeitig schafft er es, das Leben der Hochseefischer aufs Genaueste zu beschreiben, wie es heute ist und wie es früher war – immer lebensgefährlich... Über die Gefahren für die Fischer vor den Küsten Nordamerikas schreibt auch Joseph E. Garland in seinem Buch „Allein übers Meer – die Geschichte eines abenteuerlichen Lebens“, erschienen im Verlag Heyne. Gleichzeitig berichtet er über einen Mann namens Howard Blackburn, einem der ersten Einhandsegler der Welt – und wohl einem der tapfersten und verrücktesten. Während eines Unwetters verliert Blackburn den Kontakt zu dem Heilbuttfangschiff, auf dem er arbeitet. Verzweifelt rudert er, um sich und seinen erschöpften Freund zu retten. Die Hände frieren ihm an den Riemen fest. Aber als die beiden endlich eine kleine Siedlung erreichen, ist sein Freund tot. Blackburn verliert alle Finger und fünf seiner Zehen. Dieses dramatische Erlebnis lässt ihn aber nicht etwa zu einem Pflegefall, sondern zu einem Abenteurer werden: mehrmals überquert er alleine den Atlantik, mit einer Schiffsexpedition bricht er nach San Francisco auf, um am Klondike nach Gold zu suchen, und eine Bootsreise führt ihn – ebenfalls allein – über den Illinois und den Mississippi bis zum Golf von Mexiko und weiter nach Florida. Und wer nach allen diesen Büchern über Fischer und ihr Leben endlich auch etwas über des Fischer´s Ziel – den Fisch – erfahren möchte, dem möchte ich von Birgit Pelzer-Reith das Buch „Sex & Lachs & Kabeljau – das Buch vom Fisch“, erschienen im mare Buchverlag, ans Herz legen. Die schillernde Welt der Fische in einem Buch – staunenswert, sonderbar, sensationell. Wer hätte das gedacht? Ein Barrakuda kann auf 150 km/h beschleunigen. Lippenfische tuten wie ein Nebelhorn, und Anglerfischpärchen sind unzertrennlich: zur Paarung beißt sich das Männchen nämlich im Weibchen fest – um dann mit ihm zusammenzuwachsen. Weitere Eigenarten der Natur, aber auch die Bedeutung des Fisches in Mythologie, Religion, Wissenschaft und Wirtschaft wird in diesem Buch auf humorvolle Art und Weise beschrieben. Ein tolles Urlaubsbuch (und toll, wenn man dann mit dem Gelernten ein bisschen angeben kann)!

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