30 Franz Josef Land sweden norway Spitzbergen 60 70 80 North Pole 80 70 60 Bering Str. Alaska Greenland Iceland Track of the Gjoa „Ich habe wenig Hoffnung, die Nordwestpasage tatsächlich zu finden.“ James Cook Der kürzeste Weg Die Nordwestpassage ist der ca. 5.780 km lange Seeweg, der nördlich von Amerika den Atlantik mit dem Pazifi k verbindet. Er führt über das Nordpolarmeer und seine Randmeere sowie die dazugehörenden Meeresstraßen durch den kanadisch-arktischen Archipel. Erste Durchfahrt von Amundsen 1903-06. Es wurden auch Expeditionen losgeschickt, die einen direkten Weg über den Pol fi nden sollten, was natürlich nicht gelang. Die Nordostpassage ist ein Seeweg im Nordpolarmeer entlang der Nordküsten Europas und Asiens, vom Weißen Meer bis zur Beringstraße. Sie ist rund 6.500 km lang. Erste Erkundungen fanden im 16. Jahrhundert durch englische und holländische See-fahrer statt, scheiterten jedoch im Packeis. Bekannte öst.-ung. Expedition 1872: Schiff „Admiral Tegetthoff“, Entdeckung u.a. (Kaiser) Franz- Josef-Land. Die erste Gesamtdurchfahrt, mit einer Überwinterung, gelang Nordenskjöld 1878–79. Immer wieder das Warten auf das Ende des Winters, Entbehrungen in Eis und Finsternis, Einsamkeit, Krankheiten, Kannibalismus, Tod. Das ist es, was die Seefahrer dort oben, im äußersten Norden, stets erwartete. Berichte darüber lesen sich wie ein einziger Psychothriller und jagen dem Leser Schauer über den Rücken – nicht nur wegen der beschriebenen niedrigen Temperaturen. Trotzdem wurden immer wieder Expeditionen losgeschickt, brachen mutige Männer auf, den Weg durch das Eis zu finden – um für ihre Herrscher neue Länder zu erobern und um selbst zu Ruhm und Ehre zu gelangen. Der Preis dafür war hoch. Tragische Helden Magellan entdeckte den Seeweg, der im Süden um Amerika herum nach Asien führte. Schon zu seiner Zeit spekulierten Geographen jedoch auch über einen Seeweg nach Asien im Norden. Schienen zunächst nur Dänen und schließlich auch Portugiesen daran interessiert, so machten sich Mitte des 16. Jahrhunderts auch die ersten englischen Seefahrer daran, die Nordwestpassage zu entdecken – und scheiterten allesamt. Ein Grund, warum man die Suche zwischendurch sogar einstellte. Erst ab dem Ende des 17. Jahrhunderts wurden wieder Anstrengungen unternommen, die Passage zu finden, und das nicht nur von der Atlantikseite aus. So war der Anlass für James Cooks letzte Pazifikreise die Suche nach der Passage vom Westen her. Er musste sie aber wegen des einbrechenden Winters an der Beringstraße abbrechen und starb gleich darauf bei einem Handgemenge auf Hawaii. Vorher gab er noch einen Brief an die britische Admiralität auf, in dem er schrieb, er werde seine Suche nach der Nordwestpassage im nächsten Frühjahr wieder aufnehmen. Und weiter: „Doch ich muss gestehen, ich habe wenig Hoffnung auf Erfolg.“ Im 19. Jahrhundert nahm sich in Großbritannien John Barrow der Suche nach der Passage an. Er war Zweiter Sekretär der Admiralität und mit ungeheurem Einfluss ausgestattet. Barrow schrieb: „Gibt es – zu jeder Zeit, vor allem aber in Friedenszeiten – eine ehrenhaftere Aufgabe für Teile unserer Seestreitkräfte als die, jene Lücken in den Wissenschaften
evier 31 der Geographie und Hydrographie zu schließen, deren Umrisse von Cook, Vancouver, Flinders und anderen unserer Landsleute auf so bravouröse Art vorgezeichnet worden sind?“ Seine Antwort auf die selbst gestellte Frage war ein klares „Nein“, etwas Ehrenhafteres gab es nicht. Man sollte meinen, Barrow hätte sich daher sofort voller Tatendrang auf ein Schiff begeben, um neue Länder zu entdecken. Er war jedoch ein typischer „Beamter“, kein Held. Deshalb organisierte er geradezu besessen Expeditionen – von seinem Büro aus. Er dirigierte ganze Hundertschaften von Offizieren und Seemännern mit dem Finger auf einer Landkarte, als wäre es ein Spiel – und führte auf diesem Weg viele ins Verderben. Über die besonders tragische und mysteriöse Expedition von John Franklin unter Barrows Aufsicht wird in einer extra Information am Seitenrand berichtet. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts gelingt es Roald Amundsen als allererstem die Nordwestpassage auf seinem kleinen Boot „Gjoa“ zu durchfahren. Dabei musste er zweimal überwintern. 1944 durchquerte Larsen den Seeweg erstmals ohne Überwinterung. Es folgten ein erster Tanker 1969 und ein erstes Kreuzfahrtschiff 1985. Das Paar Clark Stede und Michelle Poncini brach 1990 auf, den amerikanischen Kontinent mit ihrem Segelboot „ASMA“ zu umrunden – und meisterte schließlich auch als erstes deutsches Segelschiff die Nordwestpassage. Ihren Törnbericht und wunderschöne Fotoaufnahmen kann man in dem Buch „Packeis, Sturm und rote Segel“ nachlesen. EWIGES Eis – das war einmal Worum sich so viele Menschen über Jahrhunderte hinweg bemühten, nämlich einen Weg durch das Eis zu finden, das wird heutzutage aus einem bestürzenden Grund immer leichter: Das Meereis der Arktis schmilzt und erreichte im September 2007 einen rekordverdächtigen Tiefstand. Die Eisfläche in der Nordpolregion war auf ihre geringste Ausdehnung seit Beginn der Satellitenbeobachtung vor 30 Jahren geschrumpft. Und es geht immer schneller: In den vergangenen Jahren rechnete man mit Rückgängen um 100.000 km² im Jahr, innerhalb des letzten Jahres allein erfolgte aber ein Rückgang von 1.000.000 km²! Satellitenbilder zeigten, dass die Nordwestpassage vom Atlantik zum Pazifik völlig eisfrei und damit für Schiffe befahrbar war. Experten bezeichnen die Schmelze als „extrem“ und glauben, dass das arktische Meer bis zum Jahr 2040 (Pessimisten sprechen sogar von 2020) während des arktischen Sommers komplett verschwunden sein könnte! Good bye, Knut Die Auswirkungen sind katastrophal. Wenn das Polareis schmilzt, wird die Fläche kleiner, die die Sonnenstrahlung in das All reflektiert – das Meer erwärmt sich daher weiter – und die Eisfläche wird wieder kleiner. Ein Teufelskreis also. Atmosphärische Veränderungen in der Arktis beeinflussen das Wettergeschehen der gesamten nördlichen Hemisphäre. Die Kenntnisse darüber und über die Region an sich sind jedoch noch immer lückenhaft. Das ist einer der Gründe, weshalb noch heute Expeditionen in die Nordpolregion aufbrechen. Einer der wohl bekanntesten Arktisforscher derzeit ist Arved Fuchs. Er meinte im Herbst 2007 in einem Interview, das er von seinem Schiff (der „Dagmar Aaen“) aus mit der FAZ führte: „Von der Nordküste Spitzbergens sind wir bis etwa zum 82. Breitengrad gefahren. Dort erst, weit im Norden, haben wir Eis gefunden. (…) Das ist Rekord. (…) Wir haben die Inselgruppe umrunden können, ohne auch Lesetipps Zur Nordwestpassage: – Fergus Flemming: Barrow’s Boys; Verlag Piper – ArVed Fuchs: Wettlauf mit dem eis; Verlag delius Klasing – Tony horWiTz, cooK – die entdeckung eines entdeckers; Verlag Piper – sTen nAdolny: die entdeckung der langsamkeit; Verlag Piper – clArK sTede: Packeis, sturm und rote segel; edition erdmann Zur Nordostpassage: – chrisToPh rAnsmAyr: die schrecken des eises und der Finsternis; Verlag Fischer Im Web Allgemeine Informationen: – seerechtsübereinkommen www.un.org/Depts/los/index.htm – nordwestpassage http://de.wikipedia.org/wiki/Nordwestpassage Expeditionen u.a.: www.taraexpeditions.org www.arved-fuchs.de Artikel zum Thema: – www.esa.int „satellites witness lowest Arctic ice coverage in history“; 14. september 2007 – www.faz.net interview mit Arved Fuchs: „der rückzug des eises macht mich sprachlos!“; 18. september 2007 – www.faz.net Johannes ritter: „die nordwestpassage wird langfristig angesteuert“; 18. september 2007 – www.tagesspiegel.de rita neubauer: „die Vermessung der unterwasserwelt“; 17. september 2007 – www.welt.de ulli Kulke: „der Weg durch das ewige eis ist nun frei“; 17. september 2007
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