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OCEAN7 2007-10

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46 „Bei den

46 „Bei den italienischen Meisterschaften schicken alle Werften Weltklassesegler und ihre besten Boote in‘s Rennen.“ René Mangold Ein Dachterrassenbüro im 7. Stock einer modernen Wohnhausanlage in Wiener Neudorf. Heller Sonnenschein und energische Krählaute durchfluten die Räume: René Mangold hält seine acht Monate alte Tochter Marie-Luise im Arm und versucht sie zu beruhigen, während Mama Adrienne Reiss das Fläschchen zubereitet – Familienidylle am Arbeitsplatz. „Ich teile mein berufliches Engagement zwischen der Abwicklung von Werbekampagnen, der Produktion von Folienbeschriftungen, die ich hier zusammen mit einem Partner betreibe, und unseren Segelprojekten“, erklärt René Mangold sein derzeit wasserloses Umfeld und deutet dabei auf eine Reihe von Computern. „Sogar wenn ich länger mit dem Boot unterwegs bin, arbeite ich vom Laptop aus für meine Firma. Die Kosten für die Datenübertragung jagen mir allerdings jedes Mal Schweißperlen auf die Stirn ...“ Doch in unserem Land den Status eines reinen Profiseglers zu erreichen, st kaum möglich, selbst wenn man mehrfacher österreichischer Hochseemeister ist und es 2006 bis zum IMS Central European Champion gebracht hat. Daher lasten die zehn Regatten, die im Schnitt pro Saison am Programm stehen, die Kapazitäten des Duos Mangold/Reiss auch voll aus. Zwei oder drei davon sind wirklich wichtige Auftritte, wie zum Beispiel die IMS Europameisterschaft oder die italienische Meisterschaft. „Speziell bei Letzterer schicken alle renommierten Werften entlang der

people 47 StartphaSe. Das Ringen um Raum macht manchmal ungewöhnliche Manöver notwendig. Adriaküste ihre besten Boote ins Rennen. Und weil es da um sehr viel Prestige geht, werden auch die besten Segler weltweit in die Teams engagiert, vor allem Leute aus dem America‘s Cup. Man macht mit diesem Faktum zwar keine Werbung, aber als aktiver Regatta- Teilnehmer kennt man natürlich die Leute, und uns sind sogar schon Größen wie Russel Coutts, der beim nächsten America‘s Cup als CEO das BMW- Oracle-Racingteam führen wird bei diesen Meisterschaften begegnet.“ Voller Tatendrang In diesem Jahr befand sich René meist ohne Adrienne am Boot, die mit Marie- Luise an Land blieb, aber als technische und administrative Hilfe trotzdem eine wertvolle Unterstützung war. Doch schon im nächsten Jahr will sie wieder mit an Bord sein: „René zweifelt noch etwas, aber ich glaube, dass das sicher funktionieren wird“, meint sie, und ihr ist anzusehen, wie sehr sie den aktiven Segelsport vermisst. Animiert durch ihre Eltern, die in der Tornadoklasse nationale und internationale Austragungen bestritten, nahm sie bereits als Sechsjährige an ihrer ersten Optiregatta teil, wurde Jugendstaatsmeisterin und sechste bei der Jugend-WM 1991 am Gardasee – ein Leben ohne Segelsport scheint unvorstellbar für sie zu sein. Über Laser-Radial und die 470er Klasse erfolgte der Einstieg in die Bigboat-Regattaszene – und mit ihm der erste Kontakt zu einer englischen Firma, bei der sie neben ihrem Studium der Architektur und der Bautechnik Projektleitungen und die technische Betreuung von Regattabooten in England, Amerika, Frankreich, Spanien und Italien übernahm. Damit ist Adrienne nicht nur als Seglerin, sondern auch als Technikerin zu einem unverzichtbaren Mitglied der Mannschaft „Équinoxe Sailing Team“ geworden, das sie auch zusammen mit René Mangold aufgebaut hat. Derzeit tritt die Mannschaft mit der „BMW AUSTRIA“ an: es handelt sich dabei um eine 2003 erbaute, IMS-optimierte Hochseeyacht „Grand Soleil 42 Race“, die damals als ausgesprochen innovative Konstruktion galt und auch heute noch beste Leistungen erbringt. Vor ihrem Besitzerwechsel – René Mangold hat das Boot erst 2005 übernommen − wurde sie unter der Bezeichnung ITALTEL bei internationalen Regatten von Vasco Vascotto und seinem Team gesegelt. „Vasco Vascotto hat dann als Skipper auf die Mascalzone Latino gewechselt, um mit ihr am America‘s Cup teilzunehmen, so sind wir zu diesem großartigen Boot gekommen. Jetzt hat er, wie fast alle anderen namhaften Segler aus dem 32. AC, in die Klasse der Transpac 52 gewechselt“, ergänzt Mangold die Vorgeschichte seines aktuellen Bootes, das er jedoch in nächster Zeit gegen ein neues tauschen möchte – ein Käufer wird gerade gesucht. Wo liegt eigentlich der Unterschied zwischen dieser relativ neuen, momentan so viel beachteten TP 52-Klasse und den IMS-Booten? „Zuerst einmal sind sie unterschiedlich gebaut. IMS-Boote sind schmal und liegen deshalb tiefer im Wasser, weil das bei den IMS Regatten, die wie im America‘s Cup nur ,up and down‘, also mit oder gegen den Wind gesegelt werden, Vorteile bringt. Die Transpac 52 Boote hingegen sind breiter ausgelegte und flachere Konstruktionen. Sie können bei den In-shore-Mittelstreckenrennen, die als Teil der Transpac 52- Regatten schräg zum Wind gefahren werden, schneller auf dem Wasser Dynamisches Duo René Mangold (36) und Adrienne Reiss (32) sind seit zwei Jahren ein Paar, die gemeinsame Tochter Marie-Luise wurde im Jänner dieses Jahres geboren. Als Segelsportler lernten sich die beiden 2003 kennen und beschlossen, gemeinsam das „Équinoxe Sailing Team“ aufzubauen, wobei Adrienne vor allem für die technische Leitung und Betreuung des Teams zuständig ist. Die Familie lebt in der Nähe von Wien. René ist Mitglied im Segelclub Breitenbrunn, Adrienne seit ihrer Kindheit in Mattsee.

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