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OCEAN7 2007-10

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Von tropischen Traumzielen und einem Törn in das ewige Eis. Dazu alle Informationen, wie man sein eigenes Schiff finanzieren kann.

34 Von oben betrachtet.

34 Von oben betrachtet. Die unzähligen Inseln ragen nur knapp 7 Fuß aus dem Meer. Es gibt weder Berge noch Flüsse. gaafaru malé atoll rasdhoo atoll rasdhoo malé north ari atoll south malé atoll south ari atoll felidhe atoll Länderinfo inselgirlande Die Malediven bestehen aus 1.190 Inseln, von denen nur rund 220 bewohnt sind. Die meisten sind innerhalb einer Stunde zu Fuß zu umrunden. Das nördlichste der 26 maledivischen Atolle liegt auf der Höhe der Südspitze Indiens, das südlichste ca. 1° südlich des Äquators. Die Nord-Süd- Ausdehnung beträgt 800 km, die Ost-West- Ausdehnung 130 km. Die reine Inselfläche ist nur so groß wie München. atolle Die Einteilung der Inseln erfolgt nach Atollen. Atolle sind ringförmige Kalksteingebilde, die zum Teil unterhalb und oberhalb der Wasseroberfläche liegen und eine Lagune mit kleinen Inseln und Sandbänken umschließen. Die seichte Lagune ist durch Riffkanäle (Kandus) mit dem offenen Meer verbunden. An seinen Außenseiten (Außenriff oder Futtaru) kann das Atoll Hunderte von Metern steil ins Meer abfallen. Der Strom der Außenriffkanäle setzt sich oft weit bis in die Lagunen fort. hauptstadt Male Über 100.000 Einwohner leben dicht gedrängt auf der nur 1,8 km² großen Insel Male. Hier befinden sich Spitäler, alle höheren Schulen des Inselstaates, Behörden und die Regierung. heile inselwelt Seit Beginn der touristischen Entwicklung achtet die maledivische Regierung darauf, Gäste vom Alltag auf den Inseln zu trennen. Die Ressortinseln bieten ihren Gästen luxuriöse Hotelanlagen, in denen das süße Nichtstun gepflegt wird, während auf den Einheimischen-Inseln die islamisch-maledivische Kultur weitgehend ungestört bleibt. Touristen dürfen diese nur mit Genehmigung besuchen. inselkliMa Von Dezember bis April herrscht Nordost Monsun (trockenste Periode), von Mai bis November der Südwest Monsun – mit Unwettern ist zu rechnen. Der Wind weht im Mittel mit 3 bis 4 Beaufort. Luft- und Wassertemperaturen liegen das ganze Jahr um die 29°C. Wien versank im Schneechaos als sich mir die Möglichkeit bot, an einer 14-tägigen Tauchsafari in den Malediven teilzunehmen. Die Gruppe bestand aus erfahrenen Tauchern, die das Gebiet kannten, darunter einige Berufstaucher der Wiener Feuerwehr. Die Safari versprach ein Abenteuer zu werden, das nicht mit organisiertem Touristentauchen auf den Malediven zu vergleichen ist. Der Besuch von sechs verschiedenen Atollen war geplant. Eine Schiffsreise mit Tiefgang Eigentlich bin ich Seglerin, aber auch begeisterte Fotografin. Auf meinen früheren Segelreisen eignete ich mir im Laufe der Zeit Grundkenntnisse der Taucherei an. Allerdings bin ich alles

evier 35 andere als eine erfahrene Taucherin. Es sind vielmehr die Foto-Motive, die mir den Mut verleihen, mich mit Flasche und Tarierweste in die Tiefe zu stürzen. So landete ich auf den märchenhaften Inseln im Indischen Ozean. Das Besondere an diesen unzähligen Inseln ist ihre Anordnung. Sie bilden die berühmten Malediven Atolle. Im Inneren, in der Lagune, liegen weitere Inseln verstreut, umspült von türkis leuchtendem Wasser und eingerahmt von schützenden Riffen. Die Malediven sind für Taucher ein Traumziel. Egal ob Weißspitzenhaie, Mantarochen, Walhaie, Mördermuscheln oder bunte Korallenfische – mit ein wenig Glück ist man mitten unter ihnen und verfällt in einen „Shooting- Rausch“. Wartet man in den Morgenstunden auf 25 Metern Tiefe, ziehen Hammerhaie vorbei oder es treffen sich am „Manta- Point“ die großen Rochen, um sich ihre Kiemen von kleinen Putzerfischen säubern zu lassen. Genaues Briefing vor dem Tauchgang Genau wie bei der Übernahme eines Charterbootes gibt es auch vor jedem Tauchgang ein so genanntes Briefing. Der „Unterwassertörn“ wird anhand einer Karte durchgegangen, auf Strömungsverhältnisse hingewiesen, markante Punkte herausgepickt und Sammelstellen festgelegt. Nach dem weltweit anerkannte „Padi-System“ tauchen wir als 2-Personen-Team, um einander notfalls Hilfe zu leisten. Ei- nen Notaufstieg aus 25 Metern Tiefe, mit abwechselndem „Luftholen“ aus einer Flasche, will ich mir gleich gar nicht vorstellen! Und schon gar keine tückischen Strömungen, die mich fortreißen und mutterseelenallein im Indischen Ozean zurücklassen. Mit derartigen Szenarien im Kopf lausche ich dem ersten Briefing und kämpfe gegen das „Angst-frist-Seele“-Syndrom an. Ich schrecke mich nicht vor Großfischen. Ganz im Gegenteil, sie will ich vor die Linse bekommen. Es sind die Strömungen dieser Gewässer, vor denen ich mich fürchte. Man rauscht mit beachtlicher Geschwindigkeit durchs Wasser, bremst und manövriert mit den Flossen, hofft, nicht ins unkontrollierbare „Trudeln“ zu verfallen und hakt sich zum Stoppen mit Hilfe eines Strömungshakens an irgendeinem Unterwasserbrocken fest. Als mir Stefan diesen Haken mit 60 cm Leine an die Tarierweste knüpft, wird mir schlagartig klar, worauf ich mich eingelassen habe. Letzte Handgriffe Stefan ist ein 25-jähriger Feuerwehrmann, Spezialgruppe Tauchen, schneidig und furchtlos, wie diese Jungs halt sein sollen. Er kennt das Revier und fiebert dem Abtauchen entgegen. Stefan wird also auf mich aufpassen? Ich hab so meine Zweifel! Er ist jung, ungestüm und freut sich auf „Action“. Na bravo! Während Stefan gekonnt Jackett und Flasche zusammenbaut und im Geiste schon unter den Großfischen schwimmt, fummle ich unschlüssig an meiner Ausrüstung. Sitzt die Flasche so richtig? Wird meine Maske dicht sein? Hilfe, meine Haare lassen sich nicht bändigen. Was hat Stefan gesagt? Springen und sofort Abtauchen! Direttissima auf 20 Meter, sonst „verbläst“ uns die Strömung. Mundstück mit den Zähnen festhalten! Kontrollieren, ob die Kamera am Jackett gesichert ist – falls ich sie vor Schreck fallenlasse. Strömungshaken in der Tasche verstauen. Und – immer in seiner Nähe bleiben. „Hast du eh kein Problem beim Druckausgleich?“, ist seine abschließende Frage. Sollte ich ihm jetzt sagen, dass mein letzter Tauchgang zwei Jahre zurückliegt? Lieber nicht. „Nein, ich habe kein Problem beim Druckausgleich“, gebe ich lächelnd zur Antwort. Abtauchen in eine stille Welt Stefan springt, ich hinterher und versinke mit einem Platsch im Indischen Ozean. Das Blei meiner Weste zieht mich in die Tiefe. Beäugt von den ersten Fischschwärmen empfangen mich die Weichheit des Wassers und die Stille dieser Welt. Außer dem Atemgeräusch gibt es keine Nebengeräusche. Die Faszination des Tauchens ist kaum in Worte zu fassen. Sich schwerelos in einer unbekannten Umgebung nur mit Flossen fortzubewegen, erweckt immer wieder Staunen und Ehrfurcht. Plötzlich ist man der Schöpfung ganz nahe, inhaliert quasi ihr Meisterwerk und be- Maledivische Lebensart In der Republik Malediven ist der Präsident auch religiöses Oberhaupt. Die Staatsreligion ist sunnitischer Islam, der sich aber mit hinduistischen und buddhistischen Verhaltensweisen vermengt. Nicht alle Frauen bedecken ihr Haar mit dem Kopftuch. In Male tragen sie häufig kurze Kleider und Jeans. Die Malediver sind ein Mischvolk arabischer, singhalesischer und malaiischer Abstammung, die ein friedliches Leben ohne Hektik führen. Landeswährung: Rufiyaa Links & Literatur – www.malediven.net – www.malediven-guide.at – http://at.aua.com/flug-malediven.html – www.triton-safari.com – www.malediven-buchen.de/Dhoni-malediven.html – www.barutheela-maledives.com Malways, Atoll Edition von Tim Godfrey, ISBN 1876410248 Dive Maldives, Atoll Edition von Tim Godfrey, ISBN 01876410000

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