26 beobachtet. Unter dem kritischen Blick eines Pinguins fiel der Anker vor Port Lockroy auf 64° 48‘ S und 63° 30‘ W. eiskalt. Oswaldo, der Schiffskoch der „Santa Maria“, auf Paddeltour durch die Eiswelt. Zur Person von jeweils drei Stunden eingeteilt; der Skipper springt nur im Notfall ein. Mein Wachbegleiter ist Oswaldo, der Schiffskoch. Er leidet schwer unter seiner Seekrankheit, obwohl er bei der chilenischen Marine zwei Jahre zur See gefahren ist. Wir wechseln uns am Ruder und am Ausguck jede halbe Stunde ab. Wir tragen eine Schwimmweste und sind mit zwei Lifebelts gesichert. Bei einer Temperatur um die null Grad und Windstärken um die 10 Bft. wäre ein Überbordgehen lebensgefährlich. Im Seeraum zwischen 55. und 65. „der grösste reichtum ist die stille“ laotse Breitengrad herrscht um diese Jahreszeit bei Bewölkung nachts drei bis vier Stunden totale Finsternis. Um Strom zu sparen, segeln wir ohne Positionslichter, nur der Kompass ist beleuchtet. Schiffe sind zwar keine zu erwarten, der Ausguck muss jedoch auf schwimmende Eisberge achten. Die einfachsten Tätigkeiten werden zum Problem, weil ich kaum Halt finde und von einer Ecke in die andere geworfen werde. Die nasse Kleidung, insbesondere die Handschuhe sorgen für Ärgernis. Von der einfachsten Marke bis zum Spitzenprodukt wurden alle in kurzer Zeit undicht. Bei dieser Gelegenheit denke ich an die Seeleute in früheren Zeiten, die weder gute Ausrüstung und ausreichend Verpflegung, noch genaue Navigationsunterlagen zur Verfügung hatten. Nach solchen Überlegungen beende ich die anstrengende Nachtwache etwas zufriedener und falle todmüde in meine Koje im Salon. Vorsichtshalber sichere ich mich mit einem Ledergürtel am Bettgestell, um zu verhindern, Skipper Wolf Kloss, geb. 1957, lebt seit 1986 auf der „Santa Maria“ und besitzt nach mehr als 150.000 Seemeilen in seinem Kielwasser einen reichen Erfahrungsschatz im Umgang mit dem Schiff und der Crew. Seine Fahrtgebiete sind das Mittelmeer, die Karibik, der Atlantik und der Pazifik. Mit der „Santa Maria“ unternahm er sieben Atlantiküberquerungen sowie eine komplette Umrundung Südamerikas.Bei dieser Fahrt im Jahr 1991 stieß Wolf bis in die Antarktis vor, was vor ihm nur zwei deutschen Yachten gelang. Er konnte wohl den süßen Calafatte-Beeren nicht widerstehen. Nach einer Sage kehrt nämlich jeder, der von ihnen gegessen hat, nach Feuerland zurück. Seit 1993 kreuzt Wolf wieder in den Gewässern am Ende der Welt und begeistert seine Mitsegler mit Reisen um Kap Hoorn, in den Kanälen Feuerlands und im Seegebiet der Antarktis. bei der nächsten Welle aus der oberen Koje geworfen zu werden. Die ,,Santa Maria“ gleicht einem U-Boot. Sie hat zwei Schotte vorn und achtern und ist spartanisch ausgestattet. Zum Waschen gibt es lediglich kaltes Wasser. Das muss für sieben Personen vier Wochen lang ausreichen. Nach fünf Tagen Überfahrt erreichen wir das Melchior Archipel. Es bietet bei jedem Wetter sicheren Unterschlupf. Am ersten Abend, als es in der Bucht leicht zu schneien beginnt, herrscht eine Stimmung von Glück, Dankbarkeit und Zufriedenheit. Wir haben die gefährliche Überfahrt ohne Zwischenfälle geschafft. Wir sind in der Antarktis angekommen, einem Kontinent so groß wie Australien und Europa zusammen, sonniger als Kalifornien, kälter als das Gefrierfach eines Kühlschranks, trockener als Arabien, höher als die bergige Schweiz und leerer als die Sahara. Die Durchschnittstemperaturen betragen in dieser Region im Sommer plus zwei Grad, im Winter minus neun Grad. Amundsen, der Südpolentdecker, stellte 1912 fest: ,,Es ist offensichtlich – hier ist die Natur am gewaltigsten!“ Am nächsten Morgen muss das Schiff von Eis und Schnee befreit werden. Selbst das Meer hat eine Eishaut bekommen. Eine Abreibung mit Schnee ersetzt die fehlende Brause. Nachdem Schiff und Körper gereinigt sind, heißt unser nächstes Ziel Port Lockroy. Plötzlich der Ruf: “Wale in Sicht!“ Von den Meeressäugern ein Stück des Weges begleitet zu werden, gehört zu den beeindruckenden Erlebnissen auf einer Antarktisreise. Von den weltweit 80 Walarten statten 15 zumindest teilweise der Antarktis einen Besuch ab. Wir segeln entlang der 3000 Meter hohen Anvers Islands auf Südkurs durch den Neumayer Kanal. Unterwegs stoppen wir für einen Landgang. Bei dieser Gelegenheit besteigen wir einen Berg und besichtigen eine der Überlebens-
evier 27 hütten. Die Länder, die in der Antarktis Forschungsstationen betreiben, versorgen diese Notunterkünfte mit Heizöl und Lebensmitteln. Dann gehen wir in Port Lockroy vor Anker. Die ehemalige Walverarbeitungsstation wird nur in den antarktischen Sommermonaten Jänner bis März von britischen Forschern betreut. Wir entdecken einen Souvenirladen und das südlichste Postamt der Welt – Attraktionen für die Gäste auf Kreuzfahrtschiffen, die von Ushuaia kommend diese Bucht anlaufen. Hier begrüßen uns auch zahlreiche Eselspinguine. Der Eselspinguin gilt als einer der schnellsten Schwimmer unter den Artgenossen. Keine andere Tierart ist so typisch für dieses Land wie die Pinguine. „Sie sind wirklich wie Kinder, diese kleinen Leute der Antarktis – oder kindische, alte Männer, wie man‘s nimmt: von sich selbst überzeugt, unpünktlich beim Essen, mit schwarzem Frack und weißer Schürze – aber trotzdem ziemlich stattliche Burschen“, schrieb ein britischer Polarforscher in sein Tagebuch. 01 01 neuschnee. Wintereinbruch vor der Insel Pléneau. 02 halbversunken. Als Festmacher dient dieser auf Grund sitzende Walfänger der „Santa Maria“ in Pto. Foyn. 03 eselspinguin. Gilt als schnellster Schwimmer unter den Pinguinen. Den Namen hat er von seinem eselartigen Geschrei, mit dem er Eierdiebe vertreibt. 02 03
76 Erste Entscheidungsgrundlagen: E
78 „Eine Wochengarantie hat keine
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