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OCEAN7 2007-09

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Vier Meere in 12 Tagen - der österreichische Schriftsteller Alfred Zellinger segelte auf Odysseus' Spuren. Außerden in dieser Ausgabe: Ein Porträt von Florian Raudaschl - wie lebt es sich mit dem Namen eines großen Vaters?

44 Wann tickt ein mensch

44 Wann tickt ein mensch aus? Ausnahme- und Extremsegler Norbert Sedlacek bereitet seinen nächsten Coup vor. allein und nonstop 27.000 seemeilen durch die härtesten regionen der Welt. Von november 2008 bis Februar 2009. Jetzt hat er dafür einen neuen Verbündeten gewonnen: den Ceo der Kapsch gruppe. 01 02 „angst ist kein thema. allein mitten in südlichen ozeanen hätte es ohnehin keinen sinn angst zu haben.“ Norbert sedlacek text thomas d. dobernigg

PeOPle 45 Was mich schon immer interessiert hat ist die Antwort auf die Frage: Wo ist die genaue Grenze, ab der ein Mensch austickt?“. Der das sagt ist Norbert Sedlacek (45), der unter härtesten Bedingung einhand rund um die Antarktis gesegelt ist, vorbei an Eisbergen durch die gefährlichsten Gewässer der Erde und allein um die Welt sowieso. Und ausgerechnet er fragt nach der Grenze, ab der ein Mensch austickt. Dabei sollte er es wissen. Seine Frau ist nämlich schon längst ausgetickt. Als er ihr 1996 eröffnete, seinen Job als Beamter der Wiener Linien an den Nagel zu hängen und mit seiner gerade 8,40 Meter kleinen Segelyacht um die Welt zu segeln. „Wenn du das machst, dann lass‘ ich mich scheiden,“ drohte Anita Sedlacek ihrem Mann. Er segelte los. Sie ließ sich scheiden. Beide sind eben Menschen mit jener Konsequenz, die man braucht, wenn man erfolgreich sein will. Inzwischen sind beide wieder Partner – im Leben und im Geschäft. Das Geschäft, das Norbert Sedlacek längst erfolgreich betreibt, ist - Segeln. Als Profisegler und als Geschäftsführer von Nauticsport.com. Neuer Verbündeter Jetzt bereitet er gerade sein nächstes großes Projekt vor: Die Teilnahme an der „Vendée Globe 2008/09“ - 27.000 Seemeilen durch die härtesten Seegebiete unserer Erde - allein – non-stop – ohne Hilfe von außen. Seit kurzem hat er einen starken Verbündeten bei diesem Vorhaben gefunden. Georg Kapsch, Vorstandsvorsitzender des gleichnamigen Kommunikationsunternehmens, das seit 1892 mehrheitlich im Familienbesitz ist. Kapsch, selbst leidenschaftlicher Segler, hat sich angehört, was Norbert Sedlacek über sein Projekt „Vendée Globe 2008/09“ zu sagen hat und dass er es nur verwirklichen kann, wenn er einen finanzstarken Hauptsponsor findet. Kapschs kurze und trockene Antwort: „Naja, dann machen wir das halt. Ab sofort heißt das Schiff NAUTICSPORT KAPSCH“. „Das war erst wie ein Schock für mich. Ich habe ja viel versprochen. Jetzt muss ich das alles auch einhalten,“ erinnert sich der Profisegler an diese unverhoffte Zusage. Und fügt nach kurzem Nachdenken hinzu: „Ich weiß ja, ich kann Menschen überzeugen und ich bin paktfähig. Ich bescheiß‘ halt niemanden.“ Zwischen ihm und dem CEO der Kapsch Gruppe bestehen viel mehr Gemeinsamkeiten als die Sponsoring- Partnerschaft – und vielleicht auch viel mehr, als der CEO und der Profisegler jetzt ahnen. Beide sind auf ihren Gebieten immer wieder erfolgreich gegen die Großen dieser Welt angetreten. Mit Mut, Frechheit, Hartnäckigkeit und Kreativität. Und schließlich könnte das Firmen-Motto von Kapsch ja auch für alle Unternehmungen von Sedlacek gelten. Es heißt: „always one step ahead“. Wie es mit dem Projekt „Vendée Globe 2008/09“ weiter geht? Norbert Sedlacek ist derzeit in Frankreich, wo er eine Halle aufbaut, in der seine 60 Fuß-Aluyacht, die NAUTICSPORT KAPSCH, für das Rennen fit gemacht wird. Die Halle hat ihm übrigens ein Wiener Gärtner geschenkt, der sie niederreißen wollte. Und wie bereitet sich Sedlacek auf die härteste Herausforderung vor, das Segeln im Wettkampf durch die südlichen Ozeane? Da lächelt er nur gelassen: „Die härteste Herausforderung ist nicht das Segeln. Davor und dabei habe ich auch keine Angst. Die hätte sowieso keinen Sinn. Die Vorbereitungsphase ist das Schwierige bei einem so komplexen Projekt. Und die Abhängigkeit von Mitarbeitern an entscheidenden Stellen. Da komme ich gelegentlich an den Rand eines reinigenden Aggressionsausbruchs.“ Womit wir wieder bei der Frage angelangt wären: Wo ist die Grenze, ab der ein Mensch eigentlich austickt? 03 01 geLASSen. Sedlacek auf seiner Rennyacht. Die Ruhe täuscht - sie ist nur gespielt, für das Foto. 02 geSchäfTig. In den Mast zu gehen ist für den Segelprofi im Hafen kein Problem. Bei Sturm und meterhoher See aber immer lebensgefährlich. 03 rASAnT. Die NAUTICSPORT KAPSCH mit gerefften Segeln hart am Wind. Hier ein Foto vom letzten Rennen. Im November 2008 geht es wieder los. Mag. Georg Kapsch Ist stolz darauf, ein Familienunternehmen zu leiten, das sich seit über 115 Jahren erfolgreich der Erforschung und Anwendung neuer Technologien widmet. Er sagt: „Damit leisten wir einen Beitrag zur nachhaltigen Gestaltung der Zukunft und Entwicklung einer mobilen und vernetzten Welt.“ die NAUTICSPORT KAPSCH Die Mono 60 ist aus Aluminium. LüA 18,28 Meter, Breite: 5,1 Meter TiefgAng 4,5 Meter. Gewicht: 3 Tonnen SegeLfLäche Am Wind 240 qm Vor dem Wind 420 qm ArchiTekTen B. Nivelt / N. Sedlacek WerfT Garcia / N. Sedlacek SponSoren nauticsport, KAPSCH, Marinepool Mehr Informationen: www.nauticsport.com

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