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ocean7 2/2025

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Echt scharf. Die ABT | Marian M 800-R vom Wolfgangsee, zu sehen im März auf der Boot Tulln. Echt schnell. Die Jeanneau Sun Fast 30 OD als Karriere-Booster auf dem Weg zum Regatta-Profi. Atlantisch. Blumen, Wale, Vulkane und Peter's Café Sport: die Österreicher Ingrid und Robert Schnabl auf Törn in den Azoren. Mediterran. Vom Wander- zum Reichenparadies: mit Segel-Blogger Markus Silbergasser von Cinque Terre bis nach Monaco. Wau! Warum der Portugiesische Wasserhund der beste Freund an Bord ist. Wow! Mit 320 Ausstellern aus 24 Nationen präsentiert sich die Austrian BoatShow – Boot Tulln als größte Wassersportmesse in Zentral- und Osteuropa (6.–9. März).

Philippinenhatte gerade

Philippinenhatte gerade das Ruder an Michaelübergeben und stand auf dem linkenRumpf, als ich ein fürchterlichesKrachen hörte: Fünf der sechsQuerträger, die den rechten Rumpfmit dem Mittelteil verbanden, warenim selben Moment zerbrochen!Nach einer Schrecksekunde versuchtenwir zu retten, was zu rettenwar. Geschwindigkeit und Druckweg vom Boot, Segel runter. Dochmit jeder seitlich aufprallendenWelle wurde der Mittelteil desSchiffs mehr und mehr an dem losehängenden Steuerbordrumpf zermalmt.Der Rest der Besatzung hattesich zum Zeitpunkt des Vorfallsam Achterdeck befunden. Johannawar ins Wasser gefallen, man hatteihr sofort die Rettungsboje zugeworfen,beobachtet von der Engländerin.Michael und der Engländer versuchten,die wichtigsten Sachenaus Mittelteil und rechtem Rumpfzu retten. Es war schwer zu sagen,ob letzterer weiter kippen und vollWasser laufen würde. Mit einemHandgriff hängte ich mir meineAktentasche um, suchte das Handyraus und rief im Yacht Club PuertoPrincesa an, wo man versprach,uns die Coast Guard zu schicken.Auch der Backbordrumpf hatteinzwischen durch das Wegbrechender Mittelplattform bedenklichSchlagseite bekommen, mit Windund Wellen trieben wir auf dienahe, flache Mangrovenküste zu.Michael und der Engländer kämpftenam zerbrechenden Achterdeck,um unser Beiboot frei zu bekommen,das mit vielerlei Stricken festgezurrtwar und sich zwischen denTrümmern verklemmt hatte.Unendliche 30 Minuten dauertees, bis das Schlauchboot der CoastGuard auftauchte. Einer der Männerschaffte es, auf die Reste desAchterdecks zu klettern und halfdas Beiboot frei zu bekommen,bekam aber dabei das 50 cm langeMetall-Rotorblatt des sich heftigdrehenden Windgenerators überden Schädel gezogen.Mit einer großen Platzwundesackte er zusammen, sein Kollegeverarztete ihn notdürftig mit einemT-Shirt. Mit vereinten Kräften bekamenwir schließlich das Beibootlos und konnten es zu Wasser lassen.Wir bargen Johanna, stiegenmit unseren Habseligkeiten insSchlauchboot der Coast Guard undbefestigten unser Beiboot daran.Für mich war kein Platz mehr, alsoübergab ich meine Aktentasche undwatete zu einem kleinen Fischerboot,das mich freundlicherweise aufnahm.Jetzt sollte es zurück zum Hafengehen, aber leider streikte der Außenborderder Coast Guard, sodass dasFischerboot vorgespannt werdenmusste. Einige Funksprüche undDie letzte Fahrt –nach Puerto Princesa.Tambobo Boat– Michaels schwimmenderPanzer.Boracay„ Fünf der sechs Querträger, die den rechtenRumpf mit dem Mittelteil verbanden,waren im selben Moment zerbrochen!“PalawanPUERTO PRINCESASuluseePanayNegrosCEBU36 2/2025DUMAGUETETAMBOBO BAY

20 Minuten später erschienein weiteres Schlauchboot derCoast Guard und wir fuhrenalle nach Puerto Princesa zurück,wo wir mit großen Augenund vielen Fragen empfangenwurden.Unser Ziel war es, mit einemAuslegerboot zurück zum Unglücksortzu fahren, so viel wiemöglich vom Schiff zu bergen,es danach mit Bambusstangenund Seilen behelfsmäßig fahrtüchtigzu machen und in denHafen zu schleppen. Der zerbrocheneMittelteil hätte mitneuen Querverbindungsträgernleicht repariert werdenkönnen, alles andere war janoch komplett in Ordnung.4. PLÜNDERUNGDoch wir hatten uns schwergetäuscht und erlitten noch einenSchock nach dem Schock:Als wir nach rund drei Stundenwieder zum Schiff, das inzwischenan den Strand getriebenwar, kamen, bot sich einschrecklicher Anblick: Alles,was nicht niet- und nagelfestwar, war gestohlen worden,die Toilette samt Rohren undSchrauben aus der Halterunggerissen, die Segel mit einemMesser aus den Lieken geschnitten.Seile, Anker, Batterien– alles weg. Auch die er le -sene, deutsch-englische Bord -bibliothek war zur Gänze verschwunden.Was mochte einphilippinischer Fischer mitdiesen Büchern anfangen?Lesen kann er sie nicht,verkaufen sicherlichauch nicht, nur seinenGrill damit anzünden– jammerschade.Zum Glück hattendie teuren Fahrräderund dasGepäck desenglischenPärchens allesüberstandenund konnten geborgen werden.Sogleich teilten wir eine Wachmannschaftein, um das Schiffvor weiteren Plünderungen zuschützen. Die Bergung der beidenunbeschädigten Rümpfezog sich über Wochen hin.Wir mussten stets auf günstigesHochwasser warten, dann hattedas Schleppboot nicht genugTreibstoff getankt und mussteselbst abgeschleppt werdenund so weiter und so fort …GLÜCK IM UNGLÜCKAlles in allem eine sehr traurigeGeschichte. Michael hatteBoot, Heim und den Wert vonsieben Jahren Arbeit verloren.Als positive Aspekte sind an -zuführen: Bis auf den Coast-Guard-Offizier ist niemand zuSchaden gekommen und wirhätten uns keinen besseren Ortund keinen besseren Zeitpunktfür einen Schiff(s)bruch aussuchenkönnen als zu Mittag beischönstem Wetter kurz nachder Ausfahrt aus der PuertoPrincesa Bay. Im Grunde hättealles noch viel schlimmer kommenkönnen!Und warum sind die oberschenkeldickenTräger gebrochen?Damit hatte ja niemandgerechnet. Rückblickend könnenzwei Gründe die Ursachegewesen sein: Die Träger warenaus Hartholzschichten vertikalmiteinander verleimt wordenund wiesen besonders an denKnickstellen zu kleine Leimflächenauf – ein echter Schwachpunkt.Zwei der abgewinkeltenTräger zeigten bereits vor derAbfahrt Risse.Besser wäre es gewesen, langeBretter miteinander horizontalzu verleimen, wie es beiden Wharram-Katamaranenoriginalgetreu vorgesehen ist.Der zweite Grund: die überschwereKonstruktion, der dieschwachen Verbindungen nichtgewachsen waren. WEIL DUBEI DERSICHERHEITAUF ALL-INCLUSIVESETZTWIR SINDDABEI!BOOT TULLNHALLE 5STAND 524CamiguinMindanaoTAUSEND GRÜNDE,EIN PARTNER

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