Azorenler gelagert. Letzten Winter hat erbegonnen, diese Schätze digital zuarchivieren. Demnächst soll es aufder Homepage des Cafe Sport eineDatenbank geben, wo mit Schiffsnamenund Jahreszahl Fotos derExponate abgefragt werden können.Nach wie vor kann Post an diese berühmteAdresse geschickt werden,im Cafe wird auch immer nochGeld gewechselt. Er lebt also noch,der Spirit des Cafe Sport in Horta!Faial ist aber nicht nur Horta,sondern auch eine fantastischeInsel! Bezaubernde Wanderwegeführen entlang der Levada-Wasserkanäledurch dichtesten Wald, indem Hortensien und wilder Ingwerblühen. Die exotischen Blumen berauschen,der Kanal gluckert, Vögelzwitschern, die übrige Welt undHortas Trubel sind weit, weit weg.VOM MARKT IN DEN WALDAb Faial geht es in einer rauschendenNachtfahrt nach São Miguel.Die Marina liegt mitten in derHauptstadt Ponta Delgada und hatPlatz für Yachten aus aller Welt. Inden Straßen der hübschen Altstadtgibt es abends Musik und Tanz. DieRestaurants und Cafés sind gut be-Im Hafen von Hortaist für Langfahrer derBesuch des legendärenCafe Sport Pflicht.sucht, es gibt an jeder Ecke den portugiesischenNationalsnack Pregound die Azorenspezialität Morcelacom ananás – ein scharf gewürztesBlunzngröstl mit den allerbestenAzoren-Ananas!Ponta Delgada hat einen skurrilanmutenden Markt. Er findet täglichin einer stillgelegten Parkgaragestatt. Die alte Markthalle ist seitJahren gesperrt, weil baufällig.Das Warenangebot ist großartig,wir decken uns reichlich ein mitGemüse, Früchten und Käse.Natürlich müssen die besten allerAnanas mit! Sorgfältig sucht unsSenhor Leandro vier Früchte fürdie nächste Woche aus und gibt genaueInstruktionen, in welcher Reihenfolgesie zu konsumieren sind.São Miguel hat viel zu bieten:Wasserfälle inmitten von dichtenLorbeerwäldern, Vulkankrater mitdunkelblauen Seen, berauschendeAusblicke auf den Ozean und imVordergrund immer die bunte Blütenpracht.Unser Highlight ist derAusflug zum verwunschen anmutendenBergsee Lagoa da Fogo,den wir für ein Picknick und einBad ganz für uns allein haben.Santa Maria ist die östlichsteAzoreninsel, dem europäischenFestland „nur mehr“ 800 Seemeilenvorgelagert. Hier hat schon ColumbusHalt gemacht. Im kleinen OrtVila do Porto geht es geruhsam zu,die Zeit scheint hier stehengebliebenzu sein. Der ideale Ort, um diezahlreichen Eindrücke der letztenWochen nachwirken zu lassen. Revierinfo und CrewFür Chartersegler sind die Azoren ein ideales Revier, um Blauwasser zuschnuppern, ohne weite Strecken zu segeln. Die zentralen Inseln Terceira,São Jorge, Graciosa, Faial und Pico liegen in Tagestörndistanzen voneinanderentfernt. Die östliche Inselgrupe mit São Miguel und Santa Maria istz. B. in einer Nachtfahrt von Faial aus zu erreichen. Etwas weiter entferntliegt die westliche Inselgruppe mit Corvo und Flores.Anreise. Flüge meist über Lissabon auf alle Inseln der Azoren möglich.Wetter und Klima. Vorherrschende Winde: Nord bis Nordost, aber auchsüdliche Winde möglich, Kap- und Düseneffekte sind zu beachten, Fallwindevor allem an der Nordküste von Pico und der Westküste von Flores.Beste Saison: Juni bis Mitte September. Wetter in dieser Zeit sommerlichwarm mit hoher Luftfeuchtigkeit. Wassertemperatur ca. 22° bis 24° C.Wetterbericht über Windy (bzw. diverse Wetter-Apps), Navtex.Navigation und Gezeiten. Seekarten: Navionics, O-Charts digital,Papierkarten. 1–2 m Tidenhub.Häfen und Marinas: Telefonische Reservierung in Häfen oder Marinaswird empfohlen, Liegeplätze sind rar. Hafengebühren z. B. für eine Yachtmit 43 Fuß Länge ca. € 30,– bis € 35,–/Nacht, Duschen sind in allenMarinas und Häfen extra zu bezahlen (ca. € 1,50 bis € 3,–).Literatur. RCC Politage Foundation „Atlantic Islands“. Michael MüllerVerlag: „Azoren“.Charter. Möglich ab Terceira, Faial und São Miguel.Die Crew. Ingrid und Robert Schnabl sind seit den 1980er-Jahren begeisterteFahrtensegler. Mit ihrer ersten Yacht Idemo, einer Motiva 42,segelten sie samt kleiner Tochter in vier Jahren um die Welt. Es folgtenzahlreiche Törns im Mittelmeer und Nordatlantik mit Charterschiffen oderim Zuge von Überstellungstörns. Mit ihrem zweiten Schiff Stravanza,einer Alubat Ovni 435, segelt das Paar seit einigen Jahren im Atlantik, u. a.bis nach Island. Zur Zeit segeln sie in der Karibik, Ziel ist die Ostküste derUSA. Aktueller Reiseblog auf è www.stravanza.at24 2/2025
MeerwertKommunikation als LuxusWir Menschen sind kommunikative Wesen. Wenig im Leben ist so wichtig wie das Sprechen,die Interaktion mit anderen und – natürlich, aber nicht selbstverständlich – die Redefreiheit.Während des Golden GlobeRace 2022/23 waren wirauf die Gespräche, diewir innerhalb der Flotte hatten, beschränkt.Die Kurzwellenfrequenz8713 kHz war meist der „Raum“, indem wir uns trafen. Beim Durchquerendes Nord- und Südatlantikswaren noch die meisten der 16 Mitstreiterauch bei unseren Funkrundendabei.Alle waren damit konfrontiert,dass wir, nach jahrelanger Vorbereitung,nun tatsächlich nonstopunterwegs waren – und das solo.Mit kaum Erfahrung im Funkenmit Grenz- und Kurzwelle, was zurFolge hatte, dass die Gespräche oftzerrissen und chaotisch waren, daeinfach zu viele Menschen versuchthaben, gehört zu werden.Einmal an Kapstadt vorbeigesegelt,hatte sich das Feld auf siebenPersonen reduziert – wovon einerkein funktionierendes Funkgeräthatte und ein anderer nach wenigenMeilen im Indischen Ozean zurKenntnis nehmen musste, dass fürihn die Reise in Australien endenwürde. Übrig im „Raum“ bliebenmit mir somit nur mehr fünf Personen.Schnell haben sich da innigeFreundschaften entwickelt undschon bald hatten sich fixe Termineim Solo-Alltag etabliert.Mit (der späteren) Siegerin KirstenNeuschäfer hatte ich ein täglichesJour fixe, dazwischen „traf “ich mich immer wieder mit einemder anderen. Einmal täglich unterhieltenwir uns alle gemeinsammit Peter Mott, um die Positionender anderen zu erfahrenund aktuelle Wetterdatenzu erhalten.Peter ist ein toller Funkeraus Neuseeland, derMenschen, die auf denWeltmeeren segeln, unentgeltlichUnterstützungin Form von Wetterdatenund einer Art Message-Service anbietet. Tatsächlichhabe ich in diesen achtMonaten soviel Zeit am Funkgerätverbracht, dass es Monate gedauerthat, bis ich nicht mehr unabsichtlich„over“ am Ende meinerSätze sagte.DURCHS REDEN KOMMTMAN ZUSAMMENMit Kirsten habe ich sehr viel überunsere Vorbereitungszeit geredet.Solo und nonstop um die Welt – während des GoldenGlobe Race ist das Funkgerät das einzig erlaubteKommunikationsmittel.Dabei war natürlich oft das KlinkenputzenThema. Viel Zeit habenwir beide aufgewendet, um sichtbarzu sein und mit Menschen in Kontaktzu kommen. Immer auf der Suchenach Hilfe, nach Geld und nachAufmerksamkeit, besonders durchMedien. Und welch besseren Platzgibt es da wohl als Bootsmessen?Obwohl mich, und das ist hierdankend auch zu erwähnen,-Chefredakteur TahsinÖzen bereits vor der offiziellenVerkündung meiner Teilnahme amGGR bei sich zu Hause empfangen,in meinem Vorhaben bestärkt undmir seine mediale Unterstützungzugesagt hat.Auf der boot in Düsseldorf habeich dann meinen ersten Sponsor getroffen.Stefan ist bei mir am GGR-Stand vorbeigekommen und hatsein Hilfe angeboten. Nicht nur finanziellhat er mich unterstützt,sonder auch mit seinem Know-howin Sachen Elektrik/Elektronik undallen voran mit seiner Freundschaft.In Tulln habe ich viele weitereKontakte geknüpft. Die Boot Tullnist eine Messe, auf der man alletrifft. Alle, die in der Szene ganzoben stehen, und alle, die ihre Leidenschaftfürs Wasser suchen oderschon gefunden haben. Eine großeParty des Wassersports. Da kannman sich umsehen, was es Neuesgibt, mit den Herstellern ins Redenkommen, die Dinge angreifen undvergleichen. Und sicherlich auch einSchnäppchen machen.Wir alle genießen also den Luxus,mit Menschen kommunizieren zukönnen, z. B. online auf Foren oderlive auf einer Messe. Ich weiß dasnach meinem langen Solo-Abenteuersehr zu schätzen – allein deswegenschon ist mir die Boot TullnFreude und Pflicht zugleich. MICHAEL GUGGENBERGERist Skipper und Ausbildner.In der kroatischenAdria bietet er spezielleSegeltrainings an.www.captaingugg.com2/2025 25
Ab € 292.000,-*Der günstigste Fa
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