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ocean7 2/2022

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Schön klug. Das erfinderische Genie der Hollywood-Diva Hedy Lamarr. Sailswoman. Coach Hildegard Etz über die großen Fähigkeiten und kleinen Ängste der Frauen an Bord. Blue Water Womans Challenge. Der österreichische Segelverein von Frauen für Frauen. Miles & Meer. Von Andalusien nach Sardinien – 1.000 Meilen unter Segel mit Skipper und Blogger Markus Silbergasser. Gefangen im Taifun. Weltumsegler Wolfgang Hausner im Kampf gegen den Supertaifun Rai. Modern lernen. Mit Blue-2 und In2TheBlue aktiv und interaktiv zum Skipperschein. Silent Yachts. Die Erfolgsgeschichte der österreichischen Solar-Katamarane – jetzt auch mit Kite-Antrieb. Jeanneau. Schöne Aussichten: die neue Sun Odyssey 380 mit cleverem Walkaround-Konzept, drei Kielvarianten und hohem Wohlfühl-Faktor. Kaufcharter. Maßgeschneiderte Modelle sind mehr denn je das Um und Auf für zufriedene Kunden, so der Experte Albert Grassl von Trend Travel & Yachting. Project Manaia. So gelingt Recycling von gesammeltem Plastikmüll an Bord. Blaue Flotte. Meeresbiologe Dr. Reinhard Kikinger über die Lebensformen entlang der maritimen Wasserlinie.

Skipperin Frauen sind

Skipperin Frauen sind keine kleinen Männer! Spätestens seit dem Bestseller „Männer sind vom Mars, Frauen von der Venus“ ist auch im alltäglichen Umgang miteinander angekommen, dass Frauen nicht nur anders aussehen, sondern auch – abseits der hormonellen Situationen und mancher ungemachen Stimmungen – anders ticken als Männer. Text HILDEGARD ETZ, PETRA WEISS 32 2/2022

FOTOS: SHUTTERSTOCK (3), SAILSWOMAN.AT In der Pharmakologie, dem Radrennsport, aber auch in Bereichen wie dem Bildungswesen hat die Erkenntnis schon Fuß gefasst, dass Frauen in vielerlei Hinsicht andere Herangehensweisen bzw. Bedürfnisse haben. Jetzt ist die Frage berechtigt, was das für uns im Segeltraining, wie wir es anbieten, denn zu bedeuten hat. Warum schreibe ich das alles? Im Breitensport, Hobby- und Fahrtensegeln von zyklusgerechten Trainingsplänen zu sprechen ist doch etwas hoch angesetzt. Aber welcher ambitionierte, wohlgesonnene und hilfsbereite Segler kennt das nicht: Neues Boot oder neue Segel, geiles Wetter, bissi windig; man ist heiß, der Freundin/Gattin das Neuerworbene und die eigenen Kompetenzen vorzuführen, zu beweisen, welch toller Hecht Mann im See ist – und dann geht das Unterfangen völlig daneben, die Frau steigt blass und bleich am Ende einer misslungenen Runde aus dem Boot, flucht vor sich hin, droht gar am Ende mit Streik in der Küche und damit, nie wieder aufs Boot zu steigen … Ja, diese Szene ist absichtlich überspitzt dargestellt, wenngleich wir genau das auch schon öfters so beobachten konnten. Nicht zuletzt sind es aber genau solche Situationen, die uns Frauen schildern, wenn sie sich bei uns für ein reines Frauentraining – von Frauen für Frauen – anmelden. Frauen sind nicht ängstlich, sind nicht zaghaft, sind auch nicht feige. Sie sind evolutionstechnisch bedingt vorausschauender (Anbau und Beeren sammeln), verantwortungsbewusster (wer kümmert sich um den Nachwuchs), weniger kompetitiv (Das Sprüchlein: „Zwei Boote sind eine Regatta“ ist eher unbekannt) und müssen auch nicht ein Mammut erlegen. Frauen haben meist eine geringere körperliche Kraft, dafür sind sie lösungsorientiert und nicht problemfixiert. Und genau das braucht ein guter Skipper: Erst wenn du das Boot und die Crew aus der Gefahrenzone bekommen hast, ist es Zeit zu überlegen, warum du da eigentlich überhaupt hineingeraten bist! Aber auch genau darin liegt oft der Hund begraben, warum selbst liebevolle Ehemänner in bester Absicht nicht das vermitteln können, was ihre Frauen gerade an Informationen und Fertigkeiten bräuchten und lernen möchten, oder sie auch nur einfach dazu ermutigen können, sich doch selbst mal ans Ruder zu stellen. SPASS AN DER SACHE HABEN Die körperliche Überlegenheit und das Draufgängertum, das Selbstvertrauen der Männer, ermöglicht es ihnen, manche Stufen im Lernprozess vorerst einmal zu überspringen – irgendwann kommt dann der Punkt, an dem sie merken, dass da was von der Basis fehlt, das sie dann nachholen. Frauen hingegen lernen gerne step by step, wiederholen so oft, gehen oft einen Schritt zurück, bis sie selbst den Eindruck haben, dass sie es können. Kein Schritt wird übersprungen, denn meist ist die Körperkraft nicht vorhanden, eventuell fehlendes Know-how auszugleichen (Leinenziehen z. B.). Frauen muss man die schweren Dinge nicht aus der Hand nehmen und ihnen helfen, sondern erklären, wie es gehen könnte, mehrere Möglichkeiten aufzeigen, Zeit geben zu überlegen, zu üben, zu wiederholen und die Geduld haben, es sie selbst erforschen zu lassen. Wir haben in unseren Trainings viele Techniken entwickelt, wie Frau sich das Leben an Bord leichter machen könnte, diese geben wir dann gerne situationsangepasst weiter. Es geht auch nicht immer darum, möglichst viel Lernstoff in kurzer Zeit reinzupacken (Null auf 100-Kurs – FB2 Theorie und Praxis mit Prüfung in fünf Tagen – wir sind keine Segelschule mit Prüfung), sondern so viel und jenen Inhalt zu vermitteln, wie gewünscht ist, und genug Zeit einzuräumen, dies zu üben und auch wirklich einwirken zu lassen. Und das ohne Erfolgsdruck – wir trainieren ja nicht für die Olympia- Teilnahme, sondern dafür, dass sich Frauen an Bord sicher und wohl fühlen, kompetent im Rahmen ihrer Wünsche werden oder einfach nur wieder Spaß an der Sache haben können. Viele Frauen Rund 70 Prozent unserer Damen, die wir an Bord begrüßen durften, gaben an, keine Lernschritte überspringen zu wollen! 2/2022 33

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