Papua-Neuguinea Malaria 28 2/2021 FOTO: SHUTTERSTOCK
und Sago Papua-Neuguinea steckt immer noch voller Geheimnisse und Abenteuer – aber auch gesundheitlicher Risiken. Tropische Geschwüre und Malaria machen den Menschen hier schwer zu schaffen. Doch wer Sieben-Tage-Adventist ist, bäckt sein täglich Brot aus Palmenmehl und verliert seine positive Lebenseinstellung nicht. Text und Fotos WOLFGANG HAUSNER Während unseres Aufenthaltes in Papua- Neuguinea stoppten wir am südlichen Ende von New Ireland in einer Bucht, die Irish Cove heißt. Es war ein friedlicher Ankerplatz, auf dem wir die scheuen Einwohner erst ansprechen mussten. Aus ihren Gärten brachten sie uns frisches Gemüse und Obst, wir revanchierten uns mit Seife, Angelhaken und Baumwollstoff. Etwas getrübt wurde dieses Idyll durch ein tropisches Geschwür an meinem Knie, das trotz Antibiotikum nicht wegzukriegen war. Im Gegenteil, es fraß sich in die Tiefe und hatte zahlreiche Ableger rundherum bekommen. Die Einheimischen nannten das treffenderweise „die Krankheit der neun Augen“. Das Gewebe war schwammig, ohne Eiterherd, in den man reinstechen hätte können, um es spritzen zu lassen. Deswegen segelten wir nach Rabaul und wurden dort an das von katholischen Nonnen geführte St. Marys Hospital in Vunapope verwiesen. Der amerikanische Arzt ordnete sofort eine Röntgenuntersuchung des Abszesses an, um festzustellen, ob der Knochen bereits angegriffen war. Glücklicherweise war das nicht der Fall, eine zehntägige Behandlung mit einem anderen Antibiotikum sollte die Sache in Ordnung bringen. Eine der deutschen Nonnen im Spital schwärmte von der maleri schen Vitu-Insel, auf der sie einmal eine katholische Mission besucht hatte. Diese liegt 150 Seemeilen im Westen, tags darauf machten wir uns auf den Weg dorthin. Die Insel ist das Überbleibsel eines versunkenen Vulkans, nur der Kraterrand ragt noch aus dem Meer. Durch die offene Passage segelten wir in die fast kreisförmige Lagune und ankerten in der Nähe einiger Gebäude. Wir waren umgeben von vertikalen Felswänden, die ab und zu von kleineren Stränden unterbrochen waren. Ebener Grund war eine Seltenheit. Gleich nach unserer Ankunft kamen schwarze, kraushaarige Kinder angepaddelt, die Orangen tauschen wollten. Als sie damit Erfolg hatten, brachten sie neben den bestellten Kokostrinknüssen zwei weitere Körbe, die wir ihnen auch abnahmen. Vor Anker im versunkenen Vulkankrater der Vitu-Insel. Danach überraschte uns der Besuch eines Jungen, der zwar wie die anderen in einem schmalen Einbaum saß, aber hellhäutig und dunkelblond war. Er erzählte uns, seine Eltern seien holländische Missionare und sie lebten hier, um die Bibel in die Sprache der Eingeborenen zu übersetzen. Nun, in Papua-Neuguinea gibt es über 800 verschiedene Sprachen. Nachmittags besuchten wir die Familie an Land. Peter Bachet war Architekt und seine Frau Wiljo Ärztin. Beide hatten ihr Berufsleben in Holland seit Jahren unterbrochen, um den Insulanern hier zu helfen. Ihre beiden Kinder betrachteten Papua-Neuguinea bereits als ihre Heimat und alle hatten schon Malaria gehabt. Malaria ist eine der häufigsten Todesursachen in Papua-Neuguinea, erzählte Wiljo. Durch die WOLFGANG HAUSNER ist Weltumsegler, Schriftsteller und ocean7-Autor. Derzeit weilt er mit seiner Taboo III, einem 18-Meter-Katamaran, auf den Philippinen und bietet individuelle Mitsegel gelegenheiten an. wolfgang-hausner.com 2/2021 29
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