In den Wind gesprochen Die Elektrosegler Das Ziel der Crew mit Jimmy Cornell an Bord eines recht luxuriösen Outremer-Katamarans, die Welt mit nur Wind- und E-Kraft zu um schiffen, ist gescheitert. Nächster Versuch: Oktober 2021. Mediale Ankündigung eines angepeilten Segelrekordes: „Ohne fossilen Treibstoff mit einem Boot einmal um die ganze Welt fahren – dass dies mit einem normalen Fahrten segelboot möglich ist, will Langfahrt-Ikone Jimmy Cornell zeigen.“ Ohne Häme: Die Unternehmung, mit einem bekannt rasanten Katamaran (mehr als eine „normale Fahrtenyacht“), nämlich einer Outremer, auf einer recht anspruchsvollen Route (Patagonien) um die Welt zu segeln, ist gescheitert. Die Crew, da runter Jimmy Cornell (Foto), unter anderem genialer Erfinder der Atlantic Rally for Cruisers (ARC), hat auf gegeben. Und warum? Statt das Heckwasser um die Welt zu ziehen, endete der Törn im Dezember 2020 schon dort, wo es eigentlich erst so richtig losgehen sollte, als die Yacht in Ceuta (Spanien) einlaufen musste, um am Landstrom die Batterien zu laden. Es war vorbei, ohne, dass der ras sige Katamaran defekt gewesen wäre, ohne Mastbruch oder einen anderen „Notfall“. Nanu? Handelt es sich bei diesem Kat nicht um eine bekannt tüchtige und schnelle Hochsee Segelyacht? Einer Weltumsegelung nicht gewachsen? Nein, das alles hat mit der Yacht nichts zu tun. Das Unternehmen ist gescheitert am Unvermögen, aus reichend Strom in die Batterien zu pumpen. Die Absicht war zu be weisen(!), dass es möglich ist, die Welt zu umrunden, ohne Diesel oder Benzin zu verbrennen. Dass dies schiefgegangen ist, liegt nicht daran, dass die Outremer – eine prima Fahrtenyacht für Betuchte – ungeeignet gewesen wäre. Die französischen Fahrtenkatamarane haben auf Weltumsegelungen schon häufig Ihre Hochseetüchtigkeit mit beachtlichem Segelspeed bewiesen. Die geplante Weltum segelung ist auf den ersten Meilen deshalb krachend schiefgegangen, weil die beiden Schrauben mit Wellengenerator auch bei sechs bis acht Knoten Schiffsgeschwindigkeit nicht ge nügend Strom erzeugt haben, um die hungrigen Batterien bei Laune zu halten. Ja, und? Man wird ja noch fragen dürfen, wo das Problem für eine Weltumsegelung ist, wenn die Crew einer potenten Segelyacht die zwei Kühlschränke, die elektrischen Winschen, den Induktionsherd oder die Mikrowelle (alles an Bord) nicht mehr betreiben kann … DIE EDISONS UNTER UNS Zugegeben, ich bin etwas allergisch, wenn per Segelboot etwas bewiesen werden soll, was eigentlich mit einer Hochseeyacht nichts, aber rein gar nichts zu tun hat. Sei es, um auf die Verschmutzung der Meere hinzuweisen, um gegen Kinderarbeit zu protestieren und so weiter … Oder eben, dass fossile Brennstoffe an Bord entbehrlich sind. Und außerdem: Die Unternehmung des erfahrenen und extrem erfolgreichen Cornell war von vornherein ein Flop, denn diese Outremer wäre bei weitem nicht die erste Yacht gewesen, die die Welt ohne fossile Treibstoffe, nur unter Segel oder mit Elektroantrieb umrundet hat. Bei unseren Blauwasserseminaren – besucht von ernsthaft an einer Weltumsegelung oder mindestens an einer Langfahrt Inter essierten – kommt unter Garantie jedes Mal die Frage eines Segel elevens, was ich von einem Elek troantrieb halte? Meist weise ich dann auf die überaus schleppende, jahrzehntelange Entwicklung ansonsten ausgereifter Autos hin, was aber nie überzeugt, selbst wenn alle meine Zuhörer mit Benzin oder Diesel im Straßenverkehr rumfahren. Oft kommen dann so zaghafte Hinweise, dass „heute“ Solarzellen viel effektiver sind oder dass die Wellen- oder Windgeneratoren eine Batterie für den E-Motor leicht laden und so fort. Warum denken diese Leute über einen fantastischen E-Antrieb beim Segelboot nach, wenn sie nicht einmal den weit besser ausgereiften E-Autos trauen, wie die vergleichsweise mageren Absatzzahlen belegen? Die Erklärung ist einfach: In den meisten Träumern, ja vor allem in den meisten Hochseeseglern mit eigener Yacht (die ja regelrecht zum Basteln einlädt), steckt ein kleiner Thomas Alva Edison, der mit dabei sein will, wenn es darum geht, eine bessere Idee zu haben als alle Kfz- Ingenieure dieser Welt. Warum die Idee, dass Fahrten segler ohne fossilen Treibstoff um die Welt cruisen, seit dem 19. Jh. keine neue mehr ist und wem die Umsegelung mit nur Wind- und E-Kraft bereits im 20. Jh. gelang, erzähle ich Ihnen, p. t. Leser, gerne in der nächsten Ausgabe von . BOBBY SCHENK ist Weltumsegler, Navigations-Experte und Buchautor. kolumne@ocean7.at FOTOS: OUTREMER YACHTING, FACEBOOK 10 2/2021
Mahnruf PANORAMA Tipps, Trends & Neuheiten BUCHTIPP. Paul Watson, Gründer der manchmal recht robust vorgehenden Umweltorganisation Sea Shepherd, weiß aus erster Hand, wie schlecht es den Ozeanen geht – Stichworte Plastikverschmutzung, Überfischung, Ansteigen der Meerestemperatur. In seinem im Jänner erstmals auf Deutsch erschienenen Buch „Wenn der Ozean stirbt, sterben auch wir“ liefert er aufrüttelnde Informationen und Hintergründe rund um das Ökosystem Meer und seine Zerstörung, bietet aber auch Lösungsansätze für mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz: Wie können wir unsere Ozeane retten? Paul Watson: Wenn der Ozean stirbt, sterben auch wir. Delius Klasing, 128 Seiten, € 12,–. è www.delius-klasing.de verlost drei Exemplare von Paul Watsons Buch „Wenn der Ozean stirbt, sterben auch wir“. Einfach eine E-Mail mit Betreff-Zeile „Sea Sheperd“ an gewinnen@ocean7.at senden und mit etwas Glück gewinnen! Einsendeschluss: 31. März 2021. Die Gewinner werden per E-Mail verständigt. Mit Ihrer Teilnahme erklären Sie sich einverstanden, den - Newsletter (jederzeit kündbar) per E-Mail zu erhalten. Ihre Daten werden nicht an Dritte weitergegeben. Keine Bar ablöse. Rechtsweg ausgeschlossen. „ Schiffer auf dem Meer der Liebe, Hör des kund‘gen Lotsen Wort: Willst du kommen in den Hafen, wirf die Selbstsucht über Bord!“ Daniel Sanders (1819–1897), deutscher Lexikograf. Aus 1 mach 3 MODULARE SUPERYACHT. Die erst letztes Jahr von der Gruppo Antonini vorgestellte Nobelmarke Antonini Navi hat mit dem Bau seiner ersten Yacht auf Basis der Utility Platform 40 (UP40) begonnen. Die Stahlplattform soll dabei als Fundament für drei verschiedene Modelle dienen, je nachdem, welchen Aufbau der Eigner wählt: Motoryacht, Crossover oder Sport-Explorer. Die modulare Bauweise soll die Bauzeit um bis zu 50 Prozent verkürzen und dem Eigner die Möglichkeit geben, sich auch spät noch für Details entscheiden zu können. Baunummer 1 soll nächstes Jahr als Crossover vom Stapel laufen. è www.antonininavi.com So könnte die erste UP40 aussehen. Cruise & Race Qualität aus Tradition Seit der Gründung unserer Werft im Jahr 1924, bauen und reparieren wir erfolgreich Boote für zufriedene Kunden aus der ganzen Welt. Mit unserem Verkaufsschlager L95CR ist es uns gelungen, im Freizeitbereich eine innovative und zeitgemäße Klasse zu schaffen, die direkt auf die Bedürfnisse unserer Kunden abgestimmt ist. Mehr Info zu unseren Booten finden Sie unter : www.bootswerft-glas.de
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