Südlich von P Philippinen Die letzten Wochen hatten Loida und ich in Sabah auf Borneo verbracht, aber nun war es wieder an der Zeit, nach den Philippinen zurückzukehren. Text und Fotos Wolfgang Hausner Wir klarierten in Kudat aus, segelten aus dem Hafen an einer Moschee vorbei und hielten auf Banggi zu. Wir ankerten am nördlichen Ende der Insel vor einem langen Sandstrand. Mehrere der Behausungen erinnerten sehr an die Stelzenhütten der Bajaus, die früher auf der nahen Insel Tiga gelebt hatten, aber später von den Behörden ausquartiert wurden. Es war naheliegend, dass sich einige davon an Land angesiedelt hatten. Sie werden auch Seezigeuner genannt, weil sie oft je nach Saison und Fischvorkommen mit ihren Booten auf dem Meer unterwegs sind. Harmlos und friedlich fristen sie ihr karges Leben, haben eine eigene Sprache und kommen ursprünglich von den gar nicht so weit liegenden Sulu-Inseln. Genauso wie die Tausugs, aber da hört sich der Vergleich auch schon wieder auf. Diese ethnische Volksgruppe ist aggressiv und kämpferisch, seit Jahrhunderten treiben sie als Piraten ihr Unwesen und vor nicht allzu langer Zeit hat sich aus ihnen die Abu Sayyaf-Terroristengruppe gebildet, die gerne Ausländer für ein saftiges Lösegeld nach Jolo verschleppen. Die Leute am Strand von Banggi machten einen rührigen Eindruck – ein Mann reparierte sein Fischernetz, ein anderer arbeitete an seinem neuen Boot. Während wir dem Fischer zusahen, der sein Netz reparierte, wurden wir von einem dicklichen Mann mit fehlenden Schneidezähnen angesprochen. Er wollte hauptsächlich unsere nächsten Ankerplätze in Erfahrung bringen. Trotz seines Lispelns konnte sich Loida mit ihm auf Tagalog verständigen, der Sprache, die in Luzon wie auch in Palawan gesprochen wird. Er kam nämlich von Balabac, wo wir demnächst hinwollten. Loida wechselte das Thema, aber kurz darauf wollte er schon wieder Die Balabacstraße verbindet das Südchinesische Meer im Westen mit der Sulusee im Osten. Genauer die philippinische Insel Balabac mit der malaysischen Insel Banggi.
alawan wissen, ob wir bei der kleinen Insel vor Balabac ankern würden. Die penetrante Fragerei machte uns hellhörig. Warum war er so neugierig, wollte er vielleicht diese Info per Handy nach Jolo weitergeben? Egal wie, Loida gab ihm keine zufriedenstellende Auskunft und wir brachen das Gespräch ab. MiniLäden, groSSe Poster Tags darauf verließen wir Malaysia und segelten nach dem Norden. Leichte nordöstliche Winde machten uns zu schaffen, so war es erst drei Uhr morgens, als wir in der Bucht von Calangdoran auf Balabac ankerten, in der sich auch der Hauptort der Insel befindet. Diese darmartige Ansiedelung bestand aus unzähligen ineinander verschachtelten Pfahlbauten, die mit Stegen verbunden waren und alle im Wasser standen. Auf der anderen Seite der Straße war nämlich kein Platz, da ging gleich der Berg hoch. Alle zwei, drei Häuser weiter befand sich ein kleiner Laden, in dem Gemüse, Früchte und Waren für den täglichen Gebrauch in den üblichen Mini-Portionen angeboten wurden. Am Ende der Straße ragte ein solider Betonanlegesteg auf das Wasser hinaus, an dem ein Fährboot lag. Besucher, die da an Land gehen, können nicht umhin, zwei große Poster zu bemerken. Auf einem waren 80 gesuchte lokale Terroristen abgebildet. Die Information war allerdings nicht mehr auf dem neuesten Stand. Mehrere Mitglieder der Maute- Familie lebten nicht mehr. Im Mai 2017 versuchte das Militär, den Top-Terroristen Isnilon Hapilon in Marawi auf Mindanao gefangenzunehmen, geriet aber in ein unerwartetes Kreuzfeuer zweier Gruppen – Abu Sayyaf und Maute, die sofort alle Straßen und Brücken besetzten und Marawi als Kalifat deklarierten. Pfahlbauten-Labyrinth in der Bucht von Calangdoran auf Balabac. Ein Fischer am Strand von Banggi repariert sein Fischernetz. Vom Plastikmüll ist es schon befreit … 2/2019 29
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