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ocean7 2/2018

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Made in Austria! Kraftwerk: Die in Österreich elektrifizierte Super Air Nautique GS20 electric stellt mit 800 Newtonmetern alles bisher Dagewesene auf den Kopf. Weltweit. Langstreckenläuferin: Gebaut in Österreich, gedacht für die ganze Welt: Mit der neuen 14-Meter- Segelyacht 46.1 setzt Sunbeam neue Maßstäbe. In die falsche Richtung: Die Crew der Pitufa segelte gegen den Passat über den Pazifik. My Thai – Andamanensee: Mit dem Power-Kat von der James-Bond-Insel bis zu Johnny Depps „The Beach“. Lernen mit Spaß: In der Blue-2 The Sailing Academy lernt man richtig „Einparken“ – zunächst virtuell und danach wirklich gut. Boot Tulln 2018: Vorschau mit Tipps und Highlights auf die Austrian Boatshow 2018. Und viele weitere spannende Geschichten von Brotfruchtbaumbooten in Mikronesien bis zur gefräßigen Schiffsbohrmuschel – im neuen ocean7, Ausgabe 2/2018.

In die falsche Richtung

In die falsche Richtung Ankern ohne Land in Sicht im Beveridge Reef. Auf Palmerston können Cruiser am Dorfleben teilhaben. Sogar Riffhaie stehen auf Palmerston auf dem Speiseplan. Kurs anfangs zweimal wiederholen, bevor der erstaunte Moderator es glauben konnte: „Aber ihr fahrt in die falsche Richtung!“ Die Leute stellten sich vor, dass wir mit dem Passat auf der Nase unentwegt aufkreuzten. Wir segelten die meiste Zeit hart am Wind, aber wir kreuzten nur zweimal auf der ganzen Reise und die Lebensqualität erschien uns auf dem permanent krängenden Boot angenehmer als auf einem rolligen Vorwindkurs. Im Normalfall versuchten wir bei Phasen mit Nord- oder Südwind Meilen nach Osten zu machen. Solche Winddreher geschehen immer dann, wenn sich ein Trog vorbeischiebt und wegen der südpazifischen Konvergenzzone über diesem Teil des Pazifik kommt das im südlichen Winter etwa einmal 26 2/2018

Eine der vielen Tropfsteinhöhlen auf Niue. Niues Bojenfeld sieht auf der Karte sehr offen aus, ist aber in Winden von Osten bis Südosten gut g e s c h ü t z t . pro Woche vor. Unser System war einfach: Wir starteten los, sobald der Wind zu drehen begann, setzten die Windfahne noch ohne fixes Ziel im Kopf auf 45° und versuchten, den Schutz einer Insel zu erreichen, bevor der Ostpassat einsetzte. Auf dem Weg zwischen Tonga und Tahiti liegen zahlreiche Inseln, die Törns dazwischen sind relativ kurz und somit braucht man keine ausgedehnten Wetterfenster. Niue (19° 01‘S, 169° 56‘W) und das Beveridge Riff (20° 00‘S, 167° 46‘W) sind die ersten Möglichkeiten für Zwischenstopps, um Gegenwind auszusitzen, aber sie sind viel mehr als das. Niues Bojenfeld sieht auf der Karte sehr offen aus, aber es ist in Winden von Osten bis Südosten gut geschützt und das gehobene Atoll mit seiner bizarren Überwasser-Korallenlandschaft und spektakulären Höhlensystemen sehenswert. Innerhalb des Korallenrings des Beveridge Riff kann man in der strahlend türkisen Lagune ganz ohne Land in Sicht ankern. Eine ganz besondere, wenn auch bei Flut etwas schaukelige Erfahrung. Weiter östlich erstreckt sie die Kette der Cook-Inseln so weit von Norden nach Süden, dass zumindest eine davon auf dem Kurs liegen sollte, egal woher der Wind bläst. Die Atolle Penrhyn (08° 57‘S, 158° 03‘W) and Suwarrow (13° 14‘S, 163° 06‘W) mit ihren schiffbaren Pässen sind die bekanntesten der Nordgruppe, aber Ankerplätze vor den Außenriffen winziger und kaum besuchter Inseln wie Puka Puka (10° 52‘S, 169° 51‘W) oder Manihiki (10° 24‘S, 161° 02‘W) wären sicher auch eine interessante Erfahrung. Von der Südgruppe sind die Hauptinsel Rarotonga (21° 11‘S, 159° 47‘W) und Aitutaki (18° 51‘S, 159° 48‘W) mit seinem seichten Pass und einem Ankerplatz vor dem Außenriff am populärsten. Ein Zwischenstopp im Bojenfeld von Palmerston (18° 02‘S, 163° 11‘W) gibt Seglern die Möglichkeit, die Gastfreundschaft dieser ungewöhnlichen Dorfgemeinschaft zu erleben (fast alle der etwa 50 Insulaner sind Abkömmlinge von William Marsters und seinen drei polynesischen Frauen). Es liegen noch viele andere Ankermöglichkeiten außerhalb winziger Atolle und Inselchen auf dem Weg wie Manuae (19° 15‘S, 158° 58‘W), Atiu (19° 58‘S, 158° 08‘W) oder Takutea (19° 49‘S, 158° 16‘W), die nur darauf warten, von aben- W NW SW N S NO SO O teuerlustigen Seglern entdeckt zu werden. Unserer Erfahrung nach sind die Behörden sehr verständnisvoll, was die spezielle Situation von Crews auf dem Weg nach Osten betrifft und würden bei ungünstigem Wetter auch ohne offi - zielles Einklarieren einer Yacht nicht die Ankergenehmigung verweigern. Eine weitere Möglichkeit ist natürlich zwischen den Cook- Inseln weiterzuhüpfen, um den gewünschten Winkel für den letzten Törnabschnitt nach Französisch- Polynesien zu bekommen. Kein Schutz aus West In Französisch-Polynesien kann man überall auf den Gesellschaftsinseln zwischen Bora-Bora (16° 29‘S, 151° 47‘W) und Tahiti (17° 34‘S, 149° 37‘W) einklarieren, aber auch ein inoffizieller Zwischenstopp auf dem winzigen Atoll Maupihaa (16° 48‘S, 153° 57‘W), das Aitutaki am nächsten liegt, oder auf der Nachbarinsel Maupiti (16° 26‘S, 152° 15‘W) sollte kein großes Problem sein – besonders für eine ostwärts seglende Yacht. Falls man zu weit nach Süden geblasen wird, kann man die Chance nutzen und das südwestlichste Archipel von Französisch-Polynesien erkunden: Die abgelegenen Austral-Inseln. Maria (21° 48‘S, 154° 42‘W), die westlichste Insel der Australes und Mangaia (21° 54‘S, 157° 57‘W) (die östlichste der Cook-Inseln) liegen nur 180 Seemeilen von einander entfernt. Rurutu (22° 26‘S, 151° 20‘W), Tubuai (23° 20‘S, 149° 30‘W) und Raivavae (23° 50‘S, 147° 40‘W) sind offizielle Einklarierhäfen in den Australes. Für kurze Törnabschnitte reichten schon 2–3-tägige Wetterfenster mit Süd- oder Nordwind aus, um die nächste Insel auf einem Bug zu erreichen. Für längere Abschnitte (5–6 Tage) nutzten wir alle Phasen eines vorbeiziehenden Trogs (inklusive der Squalls), um Meilen nach Osten zu machen (siehe Skizze). 2/2018 27

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