Panorama Tipps, Trends & Neuheiten Sonnenklar Emissionsfrei cruisen. Das von Heike und Michael Köhler entwickelte Silent Yachts-Projekt hat kommerziellen Auftrieb bekommen. Nach dem Bau eines Prototypen vor neun Jahren – einem Solar-Katamaran, der seine Energie rein aus der Kraft der Sonne bezieht – hat das Klagenfurter Paar drei Serienmodelle vorgestellt, bei denen im Gegensatz zu herkömmlichen Hybrid-Yachten der Solarertrag und die Batterie - kapazität so bemessen sind, dass jeden Tag große Strecken emissionsfrei zurückgelegt werden können. Die Silent 64 ist als „Multihull of the Year 2018“ nominiert, eine Silent 55 wird ab Sommer im Mittelmeer als Vorführboot unterwegs sein und die Silent 75 wird noch im Jahr 2018 fertig gestellt. Alle drei Kats sind als Cruiser und als ePower-Version erhältlich. Die Silent 55 ist auch als Sail-Version und die Silent 75 mit Kite-Schirm erhältlich. Eine Solarwave 64 ist derzeit über den Atlantik unterwegs. è www.silent-yacht.com Autark sei der Kat, emissionsfrei und leise. Schneller Schwede 120-Zoll-Heimkino an Bord. Luxus für Augen und Ohren High-end-Installation. Entertainment-Systeme auf Luxusyachten sind schon lange ein Fall für Spezialisten wie der in Ancona beheimateten Firma Videoworks. Die Italiener erlaubten schon während der Monaco Yacht Show einen Blick hinter die Kulissen der 74 Meter langen CRN M/Y Cloud9: Eine Unsumme an unsichtbaren Lautsprechern, Licht- und Soundanlage für den Pool, Home-Cinema auf dem Außen - deck und im Saloon mit 120 Zoll großen Motorleinwänden – und das alles über iPad gesteuert. Über den Preis wird nobel geschwiegen. è www.videoworks.it Neuer Daycruiser. Mit der W9 hat der schwedische Hersteller Nimbus auf der Boot 2018 in Düsseldorf das erste Modell einer ganz neuen Serie vorgestellt. Die Weekender 9 ist ein bis 40 Knoten schneller Cruiser für Tages- und Wochenendausflüge mit Übernachtungsmöglichkeiten für vier Personen. Wie alle Boote der Schweden steht auch das neue Modell für funktionelles skandinavisches Design, hohe Seetauglichkeit und Liebe zum Detail. Sehr angenehm sind das große Platzangebot an den Seiten und auf dem Vordeck oder die Fensterrahmen mit integrierter Verdecklösung. Erhältlich ist die W9 mit Innenoder Außenborder-Motorisierung, als Diesel oder Benziner und mit einer üppigen Palette an Extras. è www.bootepolch.de Wochenende auf der Nimbus Weekender 9 (W9). 16 2/2018
Das Unheil Naht Mein Skipper hat ein neues Schiffshobby. Nein, nicht Dieselmotoren- Kosmetik oder Winschen-Wellness, Spinnaker-Beauty-Spa oder Solarzellen-Maniküre. Er ist auf die Nadel gekommen. Er näht! Wer oceanwoman schon länger kennt, weiß ob meiner tiefen Abneigung gegenüber allem, was mit Nähmaschine, Nähnadel und Zwirn zu tun hat. Eindringlich geschildert im Kapitel „Ich, Frau Lehman und der Spinnaker“ im Buch „Wellenzeit“. Frau Lehmann war meine Handarbeitslehrerin damals im Stiftgymnasium in der Steiermark und sie erkannte sofort, dass kein großes Talent in mir schlummerte: die Handarbeit. Nichts gegen Handarbeit im Allgemeinen. Ich backe, koche, produziere mit heller Begeisterung, aber sobald zwischen mir und dem zu Kreierenden eine Nadel Platz hat, ist’s vorbei. Meine Finger werden zu den verschwitzten Patschhändchen einer Neunjährigen, die verzweifelt versucht, eine Häkelnadel durch ein Wollfadenchaos zu würgen, Kreuzstiche nicht zu überkreuzen, singende Nähmaschinen nicht verstummen zu lassen. Unsere Nachbarin hatte alle Hände voll zu tun, um Faltenröcke, Tischdecken etc. rechtzeitig zum Schulschluss fertigzustellen, denn mein Talent hatte ich eindeutig von meiner Mutter geerbt, die Stoffe gerne statt zu nähen tackerte! Auch weiß ich nicht, ob mein erster Teenie-Schwarm je in den von mir produzierten Riesenstrickpulli hineingewachsen ist oder ob er ihn als Zelt verwendete. Mein Vater lächelte stets milde über die alljährlichen Geburtstagssocken, die auch hervorragend als Motorradabdeckung dienten. Damals – also mitten im Atlantik – nähte ich den zerissenen Spinnaker. Er riss wieder, ich nähte wieder Foto: Shutterstock Alexandra Schöler ist Weltumseglerin, Sängerin, Regisseurin, Buchautorin und seit 2010 Ocean Woman. kolumne@ocean7.at Foto: Stefan Haring – verzweifelt, weinend, mir schwörend, würde ich diese Überquerung überleben, nie wieder eine Nadel anzugreifen. Als wir heimkehrten nach Österreich, versuchte ich noch ab und zu, etwas fürs Schiff zu nähen. Glücklicherweise wohnte wieder eine nette Nachbarin einen Stock tiefer, die sich mit Freude der Abdeckungen für die Luken annahm und kommentarlos meine asymmetrischen Winschschutzbezüge um- bzw. neu nähte. Und nun näht also der Skipper. Wahrscheinlich reichte es ihm einfach, meine Schimpftiraden zu hören, sobald ich die alte Singer auf den Küchentisch stellte. Auch merkte er, dass mein Blick ins Leere abschweifte, wenn in Seglerrunden die Rede auf neue Sonnendächer kam. Verwunderte stellte ich dann fest, dass viele Seefrauen richtig gerne nähen und sogar Freude an der Perfektion finden. Maßgeschneiderter Steuerradschutz, Winterlagerbespannungen, Relingstützenverkleidungen, abknüpfbare Cockpitverkleidungen. Also probierte ich es noch einmal und nähte einen Vorhang für das Kombüsenregal. Es krachte und die Nähmaschinennadel steckte in einem seltsamen Winkel im Fuß der alten Singer. Diese gab nur noch ein leises Wimmern von sich, um hernach beleidigt zu verstummen und nie wieder zum Leben zu erwachen. Ich stellte meinen Skipper vor vollendete Tatsachen: keine Maschine, keine Näharbeiten. Zwei Tage später stand eine Pfaff-Indus - trie-Nähmaschine auf dem Küchentisch. Davor saß mein Skipper und werkte beglückt an einem Sonnendach aus dunkelgrünem Spezial- Selbst näht der Mann – ich backe lieber Kuchen. Canvas. Auch eine Ösenpresse fand Einzug in unseren Haushalt. Und unter dem Christbaum lag „Canvas for Cruisers“ von Julie Gifford. Das war nicht meine Geschenkidee – meine nähbegeisterte Schwägerin war Wichtel meines Mannes und hatte nun endlich jemand gefunden, mit dem sie über Ecken nähen, Nahtzugaben, Fadenlauf und Coverlocks fachsimpeln konnte. Ich fand wieder ein entspanntes Verhältnis zu Sprayhoods, Kuchenbuden und Persenninge aller Art. Während mein Mann jetzt auf der Bootsmesse bei den Ösen, Segel - fäden und Spezialnadeln zu finden ist, kauf ’ ich einen neuen Tisch fürs Cockpit, damit unsere Segelgäste meine Kuchenvariationen gemütlich genießen können. Dabei lese ich ein bisschen aus meinen gesammelten oceanwoman- Kolumnen vor. Wer dabei sein will, ist herzlich eingeladen: Freitag, 2., bis Sonntag, 4. März, 11.00 und 13.30 Uhr, bei in Halle 5, Stand 548. Bis dann! Buchtipp E-Book: https://aequator. com/produkt/alexandraschoeler-haringpeterschoeler-wellenzeit-dreisegeln-um-die-welt/ 2/2018 17
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