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ocean7 2-2017

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Made in Austria: Die Motoryacht Frauscher 1414 Demon. Und der 100%-Elektro-Daycruiser Pehn eVario 660. Austria auf Übersee: 10 österreichische Yachten in der Südsee. Und ein Österreicher bei den World Masters Games in Neuseeland. Austrian Boatshow: Ganz Österreich im Zeichen der Boot Tulln 2017: alle Infos und viele Tipps rund um die größte Bootsmesse im CEE-Raum, die unter dem Motto „Wassersport total“ vom 2. bis 5. März über die Bühne gehen wird. Ein Österreicher baut das erste Luftkissenboot der Welt und viele andere spannende Geschichten made in Austria lesen Sie in der Ausgabe 2/2017 des OCEAN7-Magazins – jetzt im neuen Design und mit noch mehr Features.

Österreicher auf See

Österreicher auf See Eine wahre Flotte von Langfahrt seglern ist derzeit unter österreichischer Flagge im Südpazifik unterwegs. Die Crew der Pitufa hat sie für aufgestöbert und nach Details zu ihren Reisen gefragt. Text Birgit Hackl | Fotos Österreicherflotte Die Crew der Pitufa: Birgit Hackl (38), Christian Feldbauer (40) und Schiffskatze Leeloo (16), gebürtige Oberösterreicher, dann Wahl-Grazer, jetzt Wahl-Polynesier und ocean7-Autoren Blog: è www.de.pitufa.at Die Österreicherflotte Beim Tratschen mit internationalen Seglernachbarn kommt eher früher als später die Frage nach dem Herkunftsland auf. Als Österreicher waren wir es gewohnt, oft witzelnde Bemerkungen wie „Welche Seehäfen hat Österreich noch mal, hihi?“ oder „Ihr seid ja nicht gerade als See fahrer berühmt, haha“ zu ernten. Und wirklich: Auf unserer Route durch die Karibik und zu Beginn unseres Aufenthalts im Südpazifik trafen wir kaum andere österreichische Boote, im Schnitt etwa zwei oder drei pro Jahr. Doch letztes Jahr hat sich das schlagartig geändert: Während der Zyklonsaison trudelten immer mehr Langfahrtyachten unter rot-weißroter Fahne in Französisch-Polynesien ein – und zwar mit gleich breiten Streifen, denn die tahitianische Flagge sieht der österreichischen auf den ersten Blick sehr ähnlich, hat aber einen breiteren weißen Streifen und ein Emblem in der Mitte. Bei Cruiser treffen mit Potluck (jeder bringt ein Gericht mit) fanden sich plötzlich Semmelknödel und Kaiserschmarrn am Buffet und sogar auf der täglichen englischsprachigen Kurzwellen-Funkrunde waren immer mehr Positionsmeldungen mit verdächtig vertrautem Akzent zu hören. Im Lauf der Saison bekamen wir den Eindruck, dass in großen Ankerfeldern mehr österreichische Yachten als z. B. deutsche oder britische zu finden waren. Die Reiselust von uns Binnenländlern übertrifft also mittlerweile jene dieser tradi - tionellen Seefahrernationen. Wir haben österreichische Nachbarn im Ankerfeld angesprochen, auf Funkrunden nach E-Mail- Adressen gefragt und über diese Kontakte noch von weiteren rotweiß-roten Langfahrtseglern erfahren, die wir nicht persönlich getroffen haben. Die Liste ist lang, sicher sind noch mehr Österreicher unterwegs, die uns entgangen sind, und einige wenige, die wir angeschrieben haben, wollten lieber anonym bleiben. Wer sind die österreichischen Segler im Pazifik, wie lange sind sie schon unterwegs, was waren die Highlights ihrer Reise und welche Routen planen sie in der Zukunft? Die Antworten waren so unterschiedlich wie die Boote und deren Crews, die sich fürs Leben unter Segeln entschieden haben. Die Gründe für das gesteigerte Fernweh der Öster reicher haben wir nicht herausgefunden, aber eines wurde uns bald klar: Man muss keiner großen Seefahrernation entspringen und nicht unbedingt eine jahrelange Segel - erfahrung mitbringen, um Cruisen zu gehen. Ob als Paar oder als Familie, mit Haustier oder ohne, auf einem Rumpf oder zweien, ganzjährig oder Teilzeit – man muss sich nur trauen, alles andere kommt dann unterwegs. Pitufa – auf neuen Pfaden Wir haben 2008 unsere Sparkman & Stephens Huisman 41 Alu-Slup gekauft und im Mittelmeer erste Segel - erfahrungen gesammelt, bevor es 2011 von Kroatien aus auf große Fahrt ging. Von Anfang an haben wir versucht, uns abseits der ausgetretenen Pfade zu halten und auch abgelegene Reviere zu erkunden. Die Highlights unserer Reise waren die Kapverden wegen der großartigen Landschaft und den freundlichen Einheimischen, die Dschungelerfahrungen in den Flüssen von Suriname, die Wildtierbegegnungen auf Galapagos und natürlich Französisch-Polynesien, wo wir seit fast vier Jahren (abgesehen von einem Abstecher nach Westen bis Tonga) hängengeblieben sind. Die landschaftlich vielfältigen Archipele, die großteils unberührte Natur, unkomplizierte Bürokratie und die unglaublich gastfreundlichen und großzügigen Polynesier haben’s uns angetan und wir wollen noch mindestens ein Jahr hier verbringen, bevor’s dann weiter in den West - pazifik gehen soll. Birgit Hackl L’Av e n i r – segelnd nach New York „L’Avenir“ heißt „Die Zukunft“ und wir finden, der Name passt gut zu unserer Sunbeam 39, auf der wir seit 2013 unterwegs sind. Wir unterrichten Jan selbst laut Lehrplan des Gymnasiums und es bedeutet für 34 2/2017

Die Crew der L’Avenir: Annemarie, Bernhard und Jan Köglberger (14) aus Oberösterreich Blog: è 3gonesailing.wordpress.com Die Crew der Sagitta: Lambrini (42), Erwin Petz (52) und Bordhund Othello (14) Blog: è www.sagitta.at Die Crew der Cayenne: Hannes und Sabine Frühauf (54 und 51) Blog: è www.segelyacht-cayenne.at Cayenne – scharf auf Alaska Die Steirer sind 2006 auf ihrer Amel Santorin 46 von Poreč aus gestartet und haben erst das Schwarze Meer und das Mittelmeer erkundet, bevor’s 2009 über den Atlantik in die Karibik ging. Sie sind die Ostküste der USA bis nach Kanada hochgesegelt und dann 2011 nach einem Abstecher nach Kuba durch den Panamakanal gefahren. Dann ging’s weiter nach Costa Rica, im Anschluss führte sie ein langer Törn nach Hawaii. Von dort aus segelten sie an die nordamerikanische Westin der Südsee Esperanza – 3 x um die Welt Wir sind 2013 mit unserer Willem Garden Seal 37 von Italien aus aufgebrochen. Das Besondere an dieser 39 Jahre alten Yacht ist, dass sie mit uns schon auf ihrer dritten Weltumrundung ist. Mein Vater Helmut Biberle hat mit seiner Frau Ilse die zweite Runde (2005–2010) gemacht. Unser erstes Jahr durchs Mittelmeer, über den Atlantik und die Karibik war mit vielen Problemen verbunden, die wir manchmal glaubten, nicht bewältigen zu können. Doch man wächst mit der Aufuns drei eine große Herausforderung. Beweggründe auf Langfahrt zu gehen waren für uns Abenteuerlust und großes Interesse, andere Menschen und Kulturen kennenzulernen. Highlights unserer Reise waren die Atlantik-Überquerung, die Karibik, die Ankunft in New York – atemberaubend, die Skyline von Manhattan hautnah zu erleben –, weiters Kuba, der Panamakanal und dann der weite Pazifik. Hier in Französisch-Polynesien beeindruckt uns die Lebensweise, die Kultur der Menschen ebenso wie die landschaftlichen Gegensätze der Marquesas mit dicht bewachsenem Vulkangestein zu den flachen, palmenbewachsenen Atollen mit Lagunen der Tuamotus, wo man eine faszinierende Unterwasserwelt erlebt, insbesondere, wenn man ca. 300 Schwarzspitzen- und Grauhaie hautnah auf einem Fleck beobachten kann. Unser Ziel wäre Neuseeland nächstes Jahr, doch es kann durchaus sein, dass wir noch eine weitere Saison hier bleiben. Familie Köglberger Sagitta – auf den Hund gekommen Erwin ist 2009 auf seiner Bavaria 46 Cruiser von Izola aus gestartet und der klassischen Route entlang durchs Mittelmeer und in die Karibik gesegelt. Es folgten zwei weitere Atlantik-Überquerungen zurück zu den Azoren und dann retour in die Karibik. 2013 ist Lambrini in Martinique zugestiegen und die beiden haben erst weiterhin die Karibik erkundet, bevor es dann durch den Panamakanal in den Pazifik ging. Nach einem Abstecher nach Kolumbien segelten sie zu den Marquesas und weiter nach Tahiti. Die Highlights ihrer Reise waren Bahia de las Aguilas (Dominikanische Republik), die Insel Saba (St. Martin), die Inselwelt Venezuelas, die San Blas-Inseln (Panama) und die Marquesas und Tuamotus (Französisch-Polynesien). Nach einer weiteren Saison in Französisch-Polynesien soll’s gen Westen nach Tonga, Fiji und Neu kaledonien gehen. Da sie mit ihrem Hund Othello (einem Streuner aus Istrien) reisen, werden sie Neuseeland und Australien wegen büro kratischer Hürden auslassen. Aus dem gleichen Grund verzichteten sie auch auf einen Stopp in Galapagos. Beweggründe auf Langfahrt zu gehen waren Abenteuerlust und großes Interesse, andere Menschen und Kulturen kennenzulernen. küste (Washington, British Columbia) und bis nach Alaska. 2015 zog es sie wieder in den Süden. Sie segelten nach Mexiko und kamen dann 2016 nach einem weiteren langen Törn über den Pazifik in Französisch-Polynesien an. Das Highlight ihrer Reise war für die beiden Vielsegler ganz klar Alaska, gefolgt von Hawaii und der Sea of Cortez. Derzeit sind sie in Tonga, von dort aus wollen sie weiter nach Neuseeland. 2/2017 35

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