Dampf und Segelaufgestellt sind. In Distanzen von200 Schritten stehen Malaien. Jederist mit einer am Ende gegabeltenHolzstange versehen. Kommt nunein Amokläufer, so wird die ganzePostenkette durch Geschrei daraufaufmerksam gemacht, jeder Wächterist verpflichtet, mit der Holzgabelden Hals des Amokläufers zu erwischenund ihn zu Boden zu stoßen,wo er ihn so lange niederdrückenmuss, bis durch Succurs* derWütende gefesselt werden kann.Die Wächter haben auch beiläufigden Zweck unserer Nachtwache.Nach langer Fahrt durch den IndischenOzean erreicht die FasanaEnde November Jeddah am RotenMeer, und wenige Tage später liegtsie am Eingang des Suezkanals vordem dortigen österreichischenKonsulat. Verglichen mit den Distanzen,die das Schiff in den letzten14 Monaten zurückgelegt hat,erscheint die Fahrt der Fasanadurch Mittelmeer und Adria rechtkurz und kaum erwähnenswert.* lat., Hilfe, Unterstützung, BeistandIch beende daher die Serie „1890:Mit Dampf und Segel um die Welt“mit Alfred Winklers eigenen Worten,die er in seinem letzten Briefzum Abschluss schreibt: Am 20.Dezember kam um 10 ½ Uhr dieKüste von Istrien in Sicht und um12 ½ Uhr gab die Fasana an dasFort Musil ihr Erkennungs signal ab.Bald darauf fuhr uns die aufMaschinenprobefahrt befindlicheFrundsberg entgegen und begrüßteuns mit Wantensalut, den wir erwiderten.Es war dies der einzige erhebendeMoment der Rückkehr. EineViertelstunde später passierten wirFort Tegetthoff und schnitten dabeidas erste Mal unsere Reiseroute,hiermit war die Welt umsegelungdurchgeführt. Sie hatte 14 Monate,29 Tage und 3 Stunden gedauert.Um 1 ½ Uhr lagen wir in Pola ander Boje und zu Ende war es mitdem schönen Traum, dessen allerletztePeriode (die Reise von PortSaid nach Pola) allerdings einemunangenehmen Erwachen sehrähnlich gesehen hatte.Vor dem österreichischenKonsulat im Suezkanal.Christian Winkler, Fahrtensegler und AutorHat Ihnen die Serie (ocean7 Nr. 5/2023 bis 1/2025) gefallen?Christian Winkler bietet einen spannenden Vortrag zu diesemThema an: „1890: Mit Dampf und Segel um die Welt – Ausden Reisebriefen von Onkel Alfred“. Der Vortrag (ca. 2–3 Std.)ist für ein bescheidenes Honorar inkl. kompletter Technik undgegen Ersatz der Reisekosten in ganz Österreich buchbar,z. B. im Rahmen von Clubabenden und anderen Veranstaltungen.Mit dabei zum Verkauf: k. u. k. Seekarten mit und ohneRahmen, Flaggen der k. u. k. Marine, Literatur.è www.moresail.atDANK UND MEHR…Nachdem unsere Reise mit See kadettAlfred Winkler nun zu Ende ist, erlaubeich mir noch ein paar Anmerkungenund schließe ein paar Infos an. Ich dankeherzlich:– dem Marinehistoriker GeorgPawlik aus Korneuburg fürBildmaterial und fachlichen Rat,– dem Verein „KriegsmarineArchiv“ in 1090 Wien fürweiteres Bildmaterial, Literaturund fachlichen Rat,– dem ocean7-ChefredakteurTahsin Oezen für die Publi kations -mög lich keit und die Geduld beiAb gabe ver zöge rungen,– der ocean7-Art-DirectorinCatharina Pichler für diefantastische Aufbereitung gelb -stichiger, verwaschener Fotos. Ankündigung: Sollte Seekadett Alfrednun einige Fans bekommen haben, darfich verraten, dass dies nicht seine einzigeWeltreise an Bord eines Schiffes derk. u. k. Marine gewesen ist. Tatsächlichist er einige Jahre später mit einem Schiffnamens SMS Panther nach China gefahren,und ja, auch ein Besuch beim Kaiservon China war bei dieser Reise möglich.Vielleicht gibt es also schon bald eineFortsetzung …Die Fasana anihrer Boje in Pola.
Klick an BordFotografieren bei Nacht ist anLand schon eine hochsensibleAngelegenheit. Mit ein bisschenÜbung und Feingefühl bekommtman das aber auch als Laie hin –sogar auf einer übers Meersegelnden Yacht.Text und Foto GERALD WINKLERCatching theUncatchableEtwas Besonderes sind hier,mitten auf dem Atlantik, dieNächte. Es ist fast Vollmond,der Wingaker zieht uns unermüdlichweiter, tanzt rhythmisch leichthin und her – mal deckt er denMond ab, mal lugt der Mond hervor.Das reflektierte Licht blitzt undzuckt ekstatisch in den Wellen.Magische Nächte. Mit einem HäferlKaffee auf dem Vorschiff sitzen,staunen, aufsaugen, sinnieren. Dazudas Gefühl der Verantwortung fürdie Freiwache, die geborgen imSchiff hier mitten im Nirgendwoauf dem Atlantischen Ozean ruhigschläft. Man versucht, sich diesenMoment einzuprägen, im Kopf zubehalten – oder auch fotografischeinzufangen. „Catching the Uncatchable“schreibe ich ins Logbuch.THE MAKING OF –TECHNISCHE HINTERGRÜNDEDigitalkameras eröffnen in der Fotografiebeeindruckende Möglichkeiten,wie zum Beispiel das Fotografierenin der Nacht. Nehmt eureKamera und probiert es aus! Voraussetzungist nur, dass die Kameramanuell einstellbar ist. Ein Test zumBeispiel abends auf dem Balkonkönnte so aussehen: Man stelle dieISO-Zahl auf das mögliche Maximumund die Belichtung zum Startauf zehn Sekunden ein und öffnedie Blende auf z. B. 4,5. Am bestenstelle man die Kamera auf eine geradeOberfläche und starte die Belichtungmit dem Selbstauslöser, dannverwackelt das Bild nicht.Spielt mit den Einstellungen,und bald wird der Nachthimmeldunkelblau sein – und die Blumenauf dem Balkon bunt. Die Kamerasieht mehr als man selbst in derNacht. Einziges Problem: Die Bilderkönnen etwas körnig werden, wasdurch die Erwärmung des Sensorsin der Kamera bei langer Belichtungund hoher Empfindlichkeit (ISO)entsteht. Die Entfernung daher ambesten auf „unendlich“ oder etwasweniger einstellen! Vermeiden Sieexterne Lichtquelle, man nützedas „available light“.Das funktioniert auch auf demBoot, das allerdings wie seine Umgebungin Bewegung ist. Daher generelleher kurze Belichtungszeitenund eine höhere ISO-Zahl wählen.Und entscheiden, was das Hauptmotivsein soll. Ist es der Himmeloder entfernte Objekte? Dann halteman sich gut fest und versuche, dieKamera so ruhig wie möglich zuhalten.Soll das Boot scharf abgebildetsein, so muss man die Kamera fixieren,eventuell per Handstativ, undfest draufhalten. Und wieder gilt es,verschiedene Belichtungseinstellungenauszuprobieren.NachtflugGERALD WINKLERist Fotograf, Segler undBlogger. Mit seiner FrauBrigitte segelt er seit40 Jahren im Mittelmeerund im Atlantik.è www.doucema.atBeim Foto „Nachtflug“ (siehe oben) habe ich folgende Einstellungen verwendet:ISO 25.600 – 1,0 Sek bei Blende f/4,5. Dabei habe ich die Kamera fest aufs Kajütdach gedrückt.Ein Thema für sich ist der Mond, er ist einfach zu hell für die Nacht. Gut kann manihn in der Dämmerung aufnehmen oder nachts, wenn er von einer Wolke oder – wie hier imBild – von einem Segel abgedeckt ist. Aufgrund der sehr hohen ISO-Zahl wurde das Fotodoch etwas körnig. Eine Option, dies zu seinem Vorteil zu verwenden, ist die Konvertierungder Aufnahme in Schwarz/Weiß. So wird die Körnung als eher natürlich empfunden undkann, wie in diesem Fall, dem Foto sogar noch mehr Ausdruckskraft verleihen.1/2025 69
YACHTING, REISEN UND MEER1/2025 Jä
FOTO: FARKNOT ARCHITECT/SHUTTERSTOC
CartoonILLUSTRATION: INGA BEITZ, WW
IJSSELMEERMit News der österreichi
Kopf an KopfDie spannenden Führung
PANORAMATipps, Trends & NeuheitenEn
Bester Dometic-HändlerAUSGEZEICHNE
7. -16. FEBRUAR, HELSINKINordische
Laden...
Laden...
Follow Us
Facebook
Twitter