BANKOKAng ThongInselnThailandNang YuanSamuiGolf vonThailandMalaysiaHochsee-Katamaran Taboo III.KambodschaPHNOM PENHHO-CHI-MINH-STADTSüdchinesisches MeerWeltumsegler undBuchautor Wolfgang Hausner.Arch Squalls auf, dieVietnamsich schwarz und bogenförmigüber den Himmelspannen. Als ich auf derkleinen Insel Nang Yuan den Berghochkletterte, um den Rundblickzu genießen, sah ich just diesenVorboten eines Unwetters aus demWesten herannahen. Vorher hatteein Hügel die Sicht in diese Richtungversperrt. Ich hetzte zurück zuTaboo III und war kaum an Bord,als auch schon die ersten starkenBöen um den Berg heulten. An derNordseite von Tao fand ich einenguten, aber zeitlich begrenzten„ Ich erwiderte die unfreundliche Geste mitmeinem Strahler, der 500.000 Kerzenstärkenin die Richtung des Kriegsschiffes bündelte.“Ankerplatz bei Nang Yuan.Notrepariertes Achterstagnach gebrochenem Pütting.FOTO: SERGII FIGURNYI/SHUTTERSTOCK.COMAnkerplatz, denn um 22 Uhr drehteder Wind auf Nordwest und ich warnotgedrungen wieder auf See – mitKurs auf die Ang Thong Inseln.HIER MILITÄR, DA MARINEMit einem frischen westlichenWind segelte ich wieder zurückzum Chaweng Beach und ankerteunweit der kanadischen YachtMagic Dream, die während meinerAbwesenheit eingelaufen war. DerEigner, Geoffrey Archer (nicht dergleichnamige, bekannte Buchautor),hatte eine interessante Geschichtezu erzählen: Geoffrey kam geradevon Vietnam und berichtete, dassYachten dort dauernd belästigtwerden – nicht nur von Behörden,sondern auch von den Besatzungengroßer Fischerboote, die schrammendlängsseits kommen und dannhordenweise überspringen.Auf der Insel Panjang wurde seinMitsegler Don vier Tage lang vomMilitär eingesperrt, währendGeoffrey in frischen, auflandigenWinden nicht einmal sein Schiff inSicherheit bringen durfte. Zudemstahlen sie sein Ham-Radio undDons Kamera. Ich hatte vor, aufdem Weg zurück zu den PhilippinenVietnam zu besuchen, aberdiese Information erstickte meinenPlan im Keim.Während der letzten Tage hatteder Monsun zugelegt, Taboo IIIpflügte mit zwölf Knoten den Bohrtürmeneines ausgedehnten Gasfeldesentgegen. Mit der hereinbrechendenDunkelheit verwandeltensich diese in riesige Weihnachtsbäume,die nicht zu übersehen waren.Trotzdem schaltete ich das Radarregelmäßig ein, zur Kontrolle. Beiso einem Check sah ich glatt einweiteres Echo direkt voraus, ohneim Regen etwas ausmachen zu können.Kurz darauf rauschte ich an einemgroßen Fischerboot vorbei, dasin 50 Meter Tiefe ankerte. Es warenweder Lichter noch Personen anDeck zu sehen…Ein weiteres unbeleuchtetes Fahrzeugentpuppte sich als Kriegsschiff,34 1/2025
YACHTING, REISEN UND MEERFOTO: SERGII FIGURNYI/SHUTTERSTOCK.COMRuheoase: Wat Plai Laem Tempel abseits deshektischen Chaweng Beach auf Koh Samui.das sich genau auf meinen Kursgelegt hatte. Beim Näherkommenwurde ich mit einem riesigenScheinwerfer geblendet. Ich erwidertediese unfreundliche Gestemit meinem Strahler, der 500.000Kerzenstärken in die Richtung desSchiffes bündelte. Das Funkgerätblieb ausgeschaltet, ich war ankeinem Gespräch interessiert.VON PIRATEN UND FISCHERNDer nächste Zwischenfall ereignetesich am folgenden Tag, mitten imGolf von Thailand. Ich hatte einBoot bemerkt, das einige Meilen vorausnach Süden tuckerte, aber dieserTatsache wenig Beachtung geschenkt.Beim nächsten Rundblicklag der Kahn allerdings direkt aufmeiner Bahn, und als ich näherkam,sprang ein Mann auf die Aufbautenund schwenkte ein rotes Tuch.War das ein Fall von Seenot oderein plumper Versuch, mich anzulocken?Für letzteres sprach, dass soein großes Boot sicherlich nicht nurvon einer Person besetzt war. Wowaren also die anderen, hielten siesich möglicherweise unter Deckverborgen?Auch handelte es sich weder umein thailändisches noch um ein vietnamesischesFischerboot, beide sehencharakteristisch aus und führenauch auf hoher See immer die jeweiligeFlagge. Für mich war derIm Golf von Thailand.An der vietnamesischen Küste.Fall klar: Das Schiff war nicht inSeenot, kurz zuvor war es noch gegenden kräftigen Wind unterwegsgewesen. Außerdem lag die Küstevon Kambodscha nur 40 Seemeilenim Lee, selbst ohne Motor würdedie Kiste innerhalb von 30 Stundendorthin treiben. Als ich vorbeisegelte,änderte der Mann seine Taktik:Er hörte mit dem Gefuchtel auf,ballte die Faust und machte drohendeGebärden.Am Nachmittag befand ich michsüdlich der Küste von Vietnam, wounzählige Fischerboote ihrer Aufgabenachgingen. Eines davon legtesinnigerweise ein langes Netz querüber meinen Kurs. Wäre ich unterDeck gewesen, hätten sie einen großenKat gefangen. So aber sah ichden Unfug und wich rechtzeitig aus.Als die Küstenlichter verschwandenließ der Wind nach, die Sternezeigten sich und es schien eine angenehmeNacht zu werden. KeineAusgabemehrverpassen!Unterhaltsam informiert invielen Bereichen: Yachten,Reisen, Wassersport, Umwelt– ein ganzes Jahr lang!Jahres-Abo Print6 Ausgaben€ 39,–Auch alsE-Papererhältlich!€ 38,99/Jahrwww.ocean7.at
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