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ocean7 1/2025

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Herz aus Holz. Mit der Woy 26 will eine junge Werft aus Norddeutschland den GFK-Yachten Paroli bieten. Schweden. Vom nassen Grab bis ins Museum – der Weg des Regalschiffes Vasa von 1628 bis heute. Seychellen. Kabinencharter – Segeln mit Genuss und ohne Sorgen. Niederlande. Warum das IJsselmeer ein See und trotzdem so reizvoll für Yachties ist. Deutschland. boot Düsseldorf – die Highlights 2025 und ein Interview mit dem Messedirektor. Fjord 490. Die Kombination von Luxus und drei Außenbordern mit 1.800 PS.

Ocean WomanReich mir

Ocean WomanReich mir denFranzosen, Liebling!„Schiff einwintern“ steht auf der Liste. Einwintern? Es ist Ende Oktober, ich blinzle übermeine Sonnenbrille, während ich eine kleine Pause vom Relingpolieren einlege.FOTO: OTTO PLES/SHUTTERSTOCK.COMHerrliche 22 °C, kurze Hosen,T-Shirt. Duft von Sonnenmilchin der Nase. Und Ölspray.Ein Moskito sticht in meineWade. „Zeit für den zweiten Cappuccino“,denke ich und poliereweiter. „Und wo segelt ihr hinin den Herbstferien?“Wir sind wie jeden Herbst inItalien, unsere Risho Maru stehtwunderschön in der spätsommerlichenLandschaft, die regelmäßigeInstandhaltung beziehungsweise.„Maintenance“ steht an. Das englischeWort klingt cooler. Aber egalin welcher Sprache: Es bedeutetArbeit!Der Skipper betreut die Motoren.Impellerkontrolle, Ölwechsel,die Schiffsschraube abmontieren,die Ventile beäugen, den Keilriemenbe gut achten, Splinte auswechseln.„Den Franzosen, bitte!“ Fürmich eine willkommene Pauseund Streckung! Ich erhebe mich,bewundere die glänzenden Relingstützen,greife in die Werkzeugkiste,über deren Inhalt icheine Master-Arbeit schreibenkönnte.Treffen sich ein Franzose (verstellbarerSchraubenschlüssel) und ein Österreicher(17er-Schlüssel) an Bord der RishoMaru in Italien …ALEXANDRA SCHÖLERist Weltumseglerin,Sängerin, Regisseurin,Buchautorin und seit2010 Ocean Woman.kolumne@ocean7.atAls blutige Segelanfängerin warich komplett verwirrt ob der vielenInstrumente, die natürlich unbeschriftetübereinander geschichtetin der Kiste auf ihren Einsatz warteten.Der Unterschied zwischenStemmeisen und Metallfeile?Zwickzange oder Klemmzange?Ringratschenschlüssel oder Ratschenschlüssel?Winkelschraubendreheroder Stanley-Messer?Kreuzschraubenzieher oder dochSchlitz? Längst kein Problem mehrfür mich, Baumärkte würden michzur Mitarbeiterin des Jahres krönen!Ich reiche den Franzosen –ein verstellbarer Schraubenschlüsselmit beidseitigem Maul – undfrage mich, ob es auch einen Engländergibt? Beim Cappuccinowerde ich fündig. Ja, gibt es. EinUniversalschlüssel zum Lösen undAnziehen von Sechskant-Schraubenverbindungen.Auch ein Österreicherexistiert – in Form des17er-Schlüssels. Perfekt auch zumBierflaschen öffnen.Zeit für meine Pflegearbeiten inder Kombüse. Zuerst wird meineMokkakanne in alle Teile zerlegt,die Gummidichtungen werden erneuertund dann wird sie für denWinter gut verstaut. Mein heißgeliebter Eno-Backofenkriegt eine schöne Abreibungmit feiner Paste. DieBilgen werden mit Essigausgewaschen, die Abflussrohredurchgespültund von außen zugestopft,damit sich keine unliebsamenTierchen einnisten.Der Skipper hat inzwischen dieElektrik inspiziert, die Solarzellenin Augenschein genommen undkramt sich nun durch die Sicherheitseinrichtungen.Leuchtraketenabgelaufen? Nein. Rettungswestenintakt? Ja! Das Rigg ist bereits amMorgen kontrolliert worden. Unddas Windrad wurde festgezurrt,damit es nicht unkontrolliert lädt –der Skipper verlässt sich nicht nurauf die Sicherung allein.Ich lege die Matratzen aus denSchlafkojen aufs Deck. Sie sollen infrischer Luft auch noch etwas vonder sommerlichen Herbstsonneabbekommen und gut durchtrocknen.Innerlich bereite ich mich aufdas Polieren des Bootsrumpfes vor.Gesäubert habe ich ihn bereits amVortag, mein Muskelkater in denOberarmen lässt mich das nichtvergessen.VOM ITALIENERAber zuerst noch Mittagsjause –das Beste am Einwintern! KnusprigeFocaccia, Montasio-Käse, sizilianischeDatteltomaten, frischerRucola – und als Nachspeise Fuji-Äpfel vom Markt.Die Bordkasse würde sogar einendritten Cappuccino erlauben – 1,80Euro beim Café ums Eck –, aberich muss die Bordwände polieren.Ja, das ist anstrengend, aber ichweiß, wie gut es unserem Schiff tut,wenn wir die Bordwände regelmäßigpflegen. Da strahlt es inder Abendsonne!Bleibt nur eine Frage: Gibt esauch ein Werkzeug mit demNamen Italiener? Ja, gibt es: DieItaliener-Kelle. Mit lackiertemHolzgriff. Skipper, wir müssennoch in den Baumarkt! 16 1/2025

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