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ocean7 1/2023

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Bodensee. Drei Länder, ein See – die Entdeckung des weiten Yachtreviers zu Wasser und zu Lande. One-Way-Charter. Die Angebote sind rar, aber voller Vorteile für Segelpuristen. Welche, haben wir auf dem Weg von Kos nach Athen erfahren. boot. Die erste und größte internationale Wassersportmesse des Jahres öffnet wieder ihre Pforten, mit 30 Ausstellern wird Österreich auch eine der größten Ausstellernationen im Jänner in Düsseldorf sein. Jeanneau Yachts 65. Groß und artig: das Flaggschiff der Jeanneau-Werft beim Testschlag in Cannes. Bavaria SR33. So viel Boot geht auf 10,89 Metern.

Nationalpark Brijuni

Nationalpark Brijuni SONDERBARE MISCHUNG Nationalparks dienen üblicherweise dazu, die Unversehrtheit natürlicher Gebiete und Ökosysteme zu schützen. Da stellt sich die Frage, was haben Zebras im Ökosystem einer adriatischen Insel zu suchen? Zusammen mit anderen zoologischen Exoten sind sie die Relikte von Besuchen diverser Staatsoberhäupter, die Tito lebende Geschenke aus ihren Ländern mitbrachten. In einem großen Safaripark innerhalb des Nationalparks leben nun Zebras, Lamas, Esel, diverse Rinder-, Schaf- und Ziegenarten, Strauße und ein einsamer Elefant und erfreuen sich größter Beliebtheit bei den zahlreichen Besuchern des Safariparks. Ein sprechender Kakadu ist der Star einer ornithologischen Ausstellung. Es gibt auch einen bota nischen Garten, der zwar schön anzusehen ist, aber wenig Infor mation bietet, weil die Gewächse nicht beschriftet sind. NATURKUNDLICHER LEHRPFAD Dieses Manko des botanischen Gartens wird durch einen Lehrpfad ausgeglichen, der als „Educational Trail“ ausgewiesen ist. Info-Tafeln zeigen in Wort und Bild die wichtigsten Vertreter der lokalen Inselflora und deren Bestimmungsmerkmale. Man erfährt, dass in diesem relativ kleinen Nationalpark etwa 150 Vogelarten nachgewiesen sind, darunter Seidenreiher, Eisvogel, Flussuferläufer, Fluss- und Brandseeschwalbe, Krähenscharbe, Weißkopfmöwe, Steinkauz und viele andere. Auch auf geologisch-paläontologische Phänomene wird aufmerksam gemacht, die bei genauer Betrachtung der eindrucksvollen Brandungsterrassen und Kalkklippen gut zu erkennen sind. Dazu zählen versteinerte Fußabdrücke von Dinosauriern, zu Stein gewordene Sandrippeln und fossilienführende Kalksteinschichten. Schließlich weisen Tafeln am Schöner geht’s nicht. Mit dem Fahrrad auf der autofreien Insel auf perfekten Wegen durch die Gegend radeln ist das pure Vergnügen. Ende des Wegs auf die Verflechtung von Naturressourcen und Kulturerbe dieser Insel hin. FUSSSPUREN IM FELS Auf der Landzunge Ploče und an weiteren Küstenabschnitten der Insel finden sich dreizehige Spuren von zweibeinigen Dinosauriern. Paläontologische Analysen führten zum Ergebnis, dass es sich höchstwahrscheinlich um Fleischfresser aus der Gruppe der Coelurosaurier handelte. Das waren mit 3–4 Meter Fantastische Brandungsterrassen. Bei Springtiden-Niedrigwasser kann man lange Wanderungen auf trocken gefallenen Küstenabschnitten unternehmen. Größe sehr gewandte, kleinere Vertreter der Therapoden. Sie waren vor 100–112 Millionen Jahren weit verbreitet und jagend auch an der Küste des ehemaligen Tethys-Ozeans unterwegs. Dabei hinterließen sie im schlammigsandigen Untergrund Fußspuren, von denen einige als Versteinerungen noch heute sichtbar sind. Zum Glück für die Besucher zählen diese Raubtiere nicht mehr zum ak tuellen Inventar der Inselfauna. Niedrig wachsende Steinlinden und Steineichen begleiten auf weiten Strecken die Küste. 48 1/2023

Vom frühen Morgen bis zum späten Abend verkehrt die Fähre, die Veli Brijun mit der nahe gelegenen Küstenortschaft Fažana verbindet. Der Hafen bietet Liegeplätze für Yachten bis 55 Meter Länge. „Endlich eine Kaimauer, an der Alt und Jung nicht ihre Angeln auswerfen, um die letzten Fische herauszuholen.“ VERSTEINERTE SANDRIPPELN Jeder Schnorchler kennt die regelmäßigen Strukturen, welche von Wellenbewegungen auf seichten Sandböden verursacht werden. Diese Sandrippeln sind das Ergebnis der oszillierenden Bewegung von Wellen, die den mobilen Sand umschichten und in parallelen Rippeln ablagern. Entlang des „Educational Trail“ sind versteinerte Sandrippeln zu sehen, die aus der Unteren Kreidezeit vor etwa 100 Millionen Jahren stammen. Sie sind ein Hinweis auf geringe Meerestiefe am Ort ihrer Entstehung. MACCHIE UND DER EINFLUSS DES MENSCHEN Der Buschwald, die Macchie, ist eines der häufigsten mediterranen Ökosysteme. Im kroatischen Küstenbereich entstand die Macchie vor allem durch den Einfluss des Menschen. Die ursprünglich vorhandenen hohen Steineichenwälder wurden schon in historischen Zeiten abgeholzt, stattdessen etablierte sich ein dichter, niedriger Buschwald. Die Hauptbestandsbildner dieser Macchie sind Steinlinde, Steineiche, FOTO: PRIVAT REINHARD KIKINGER ist Meeresbiologe und langjähriger Kursleiter an der Universität Wien, an Feldstationen im Mittelmeer und auf den Malediven. Im Nationalpark ist Fischen streng verboten, daher kann man schon an der Kaimauer des Hafens Fische stattlicher Größe schwimmen sehen, wie sie sonst im Mittelmeer kaum noch zu erblicken sind. Bernsteinmakrele, Seriola dumerili. Ausgewachsene Spitzmaulbrassen, Diplodus puntazzo, erreichen bis 45 Zentimeter Körperlänge. Die Meduse begann ihr Leben im Frühjahr als winzige Larve wahrscheinlich weiter südlich und driftete mit Strömungen nach Norden. Im Herbst geht ihre Lebenszeit zu Ende. Der Schirm ist bereits schwer beschädigt und der nächste Sturm wird sie in die Felsklippen Brijunis werfen. Wurzelmundqualle, Cotylorhiza tuberculata. Geselliger Nachwuchs: Ein Schwarm junger Brandbrassen, Oblada melanura, zieht die Felsküste entlang. 1/2023 49

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