Indonesien/Nusa Tenggara der Gegend herumzulaufen, denn für eine so grobe Fahrlässigkeit wären wir nicht versichert. „Wir sind versichert?“, fragte ich, „Wie kommt das?“„Ganz einfach“, sagte der gute Mann, „das ist bei jedem Parkbesuch inbegriffen und eine ganze Woche lang gültig.“ Die Gebühren? 6.000 Rupien Eintritt, somit also 2.000 pro Person, 2.000 Rupien für die Benutzung des Außenborders, 2.000 Rupien für die Benutzung der Schiffsmaschine, 3.000 Rupien für die Echsenbesichtigung mit Führer und 600 Rupien für die Versicherung. Was insgesamt 13.600 Rupien ausmachte und sehr viel teurer klang, als es tatsächlich war – nämlich kaum mehr als sechs Dollar. Was würden die Verbliebenen wohl im Todesfall ausbezahlt bekommen, wenn die Prämie für eine dreiköpfige Familie nur einen Vierteldollar beträgt? Vielleicht die gewaltige Summe von einer Viertelmillion Rupien (= 112 Dollar). RANGER JOHN’S DRACHEN Auf dem Weg zum Pier lief uns eine mittelgroße Echse entgegen. Wobei „laufen“ sicherlich übertrieben war, denn sie hätte sich nicht langsamer fortbewegen können. Als das Reptil uns sah, machte es eine vorsichtige Kursänderung und torkelte im Zeitlupentempo davon. Hier handelte es sich eindeutig um ein Haustier. „ Wahrscheinlich waren die Warane ent täuscht, weil wir keine Ziege mitgebracht hatten.“ Am Strand sahen wir ein Wildschwein, das sich zügiger entfernte. Etwas weiter von der Station entfernt bewegten sich die Reptilien doch flotter. Als wir eines aufstöberten, warf es sich sofort unter ein Dickicht und beäugte uns argwöhnisch. Ranger John begleitete uns am nächsten Vormittag nach Banu Nggulung, einem ausgetrockneten Flussbett, in dem es immer „Drachen“ zu sehen gibt, wie er uns versicherte. Das stimmte zwar, nur handelte es sich um ein Dutzend der lethargischen Sorte, die reglos im Staub herumlagen. Ich war froh, mit Vaitea die beiden Echsen in der freien Wildbahn gesehen zu haben. Das Duo war prall gewesen, hatte eine glänzende Schuppenhaut und bewegte sich lebhaft. Die faltigen Tiere hier machten einen abgeschlafften Eindruck und reagierten auch nicht, als John sie mit seinem gegabelten Stecken anstupste. Panoramablick auf die Insel Padar im Nationalpark Komodo. Heute zieren zwei Komodowarane den Eingang. Touristin am Pink Beach von Komodo. Hirsche fressen die Rieseneidechsen besonders gern. Die Taboo III vor der Insel Komodo. GEWALT, GIFT UND BAKTERIEN Wahrscheinlich waren sie enttäuscht, weil wir keine Ziege mitgebracht hatten, wie das manchmal bei anderen Gruppen der Fall ist. „Dann werden sie aktiv“, erzählte John. „Auch tote Echsen werden von ihren Artgenossen restlos aufgefressen. Nur bei den Hirschen bleibt das Geweih übrig“, erklärte er. Wie kommen diese trägen Reptilien überhaupt an einen flinken Hirsch? Mit List und Tücke. Noch vor dem Morgengrauen liegen sie neben einem Wildwechsel auf der Lauer und brechen ihren Opfern mit einem gewaltigen Schwanzhieb ein oder mehrere Beine. Auch ein einziger Biss genügt, um ihre Beute mit Gift und Bakterien zur Strecke zu bringen. Die Tiere verenden qualvoll, ehe sie verspeist werden. Zugegeben, die Riesenechsen der Komodo-Insel waren zwar einmalig, aber unser Bedarf an Reptilien war bis auf weiteres gedeckt. Jetzt war es wieder an der Zeit, in neue Reviere aufzubrechen. FOTOS: WOLFGANG HAUSNER (1), SHUTTERSTOCK (4) 34 1/2022
Mal Meer, mal weniger BÜCHERSCHAPP Tipps, Trends & Neuheiten WILDE KÜSTE. Die Weite des Meers, die Schwere des Schlicks, die Farbenvielfalt am Himmel, der Geruch feuchter Frische, der Geschmack von Salz und das Möwenkreischen in den Ohren: Was immer die menschlichen Sinne am Wattenmeer der Nordsee wahrnehmen können, versucht der sehr gelungene Bildband „Wunderwelt Wattenmeer“ auf seinen zahlreichen Fotos einzufangen. Eine pittoreske Exkursion in eine beeindruckende Landschaft zwischen Land und Meer. Martin Stock/Tim Schröder: Wunderwelt Wattenmeer – Das Weltnaturerbe neu entdecken. De lius Klasing, 160 Seiten, € 20,–. è www.delius-klasing.de Die Schären queren ERZÄHLUNGEN. Volter Kilpi (1874– 1939) gilt als einer der bedeutendsten finnischen Schriftsteller der Moderne und wird gerade im deutschen Sprachraum durch Neuübersetzungen wie derentdeckt. Schauplatz seiner Roma ne und Erzählungen ist das finnische Schärenmeer, so auch in dem Band „Der Wanderer auf dem Eis“, der drei Erzählungen enthält, die ein hochatmosphärisches Bild dieser besonderen Insellandschaft zeichnen. Der Wanderer auf dem Eis. Mare Verlag, 256 Seiten, € 20,–. è www.mare.de Spezialfinanzierungen für Yachten und Segelboote abcfinance macht meinen Traum vom eigenen Boot wahr. Institut für Marktorientierte Unternehmensführung Kompetenz in Wissenschaft & Management Institut für Marktorientierte Unternehmensführung Kompetenz in Wissenschaft & Management Ob Einsteiger oder erfahrener Yachteigner – unsere Experten unterstützen Sie in jeder Phase der Bootsregistrierung. Bei uns profitieren Sie nicht nur von der passenden Finanzierungslösung, sondern auch von nützlichen Erfahrungswerten aus der Praxis. Lassen Sie sich persönlich beraten: Robert Schweiger, +43 (0)664 88 90 61 18, robert.schweiger@abcfinance.at www.abcfinance.at
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