Ocean7
Aufrufe
vor 1 Jahr

ocean7 1/2022

  • Text
  • Hanse yachts
  • Privilege signature
  • Best of boats
  • German open
  • Motorboot
  • Gebirgsseglercup
  • Alpe adria sailing week
  • Mini transat
  • Boot im winter
  • Nusa tenggara
  • Bobby schenk
  • Komodo
  • Lofoten
  • Benazzo
  • Ryck
Überwintern im Wasser. Worauf zu achten ist, um auch bei Schnee und Eis auf der sicheren Seite zu sein. Boot Düsseldorf. Was uns im Jänner auf der bedeutendsten Wassersportmesse des Jahres erwartet. Direktor Petros Michelidakis im Interview. Mini Transat 2021. Unwetter, Stromausfall, Sprach­barrieren: Christian Kargls abenteuerliche Transatlantikregatta. Der Wrackjäger. Diplomat und Künstler und Fotograf Stefano Benazzo ist seit 40 Jahren dem Charme des Rosts verfallen. Privilège Signature 580. Das neue Flaggschiff aus der Serie der hochseetauglichen Segelkatamarane – gebaut am Atlantik, gedacht für die Welt. Ryck 280. Mit Ryck hat HanseYachts eine neue, sehr wandelbare Motorbootmarke auf den Markt gebracht. Die Top-Version des Außenborder-Weekenders im Test. Norwegen. Mit OceanLife-Törns auf naturnaher Segelexpedition durch die Inselgruppe der Lofoten. Im Land der Drachen. Weltumsegler Wolfgang Hausner auf Landgang in Komodo, dem besonders abenteuerlich geführten Jurassic Park Indonesiens. Unterwasserwelt in der Nordadria. Der schleichende Niedergang eines einst so reichen Ökosystems.

Geisterschiffe „ Die

Geisterschiffe „ Die Wracks bringen das zum Vorschein, was in uns reich, leidenschaftlich und vielfältig ist … Er fotografiert Wracks, damit sie eine letzte Chance bekommen, sich auszudrücken – in Bildern, die das Leben der Seeleute und ihre Erinnerungen tragen. „So bleiben ihre Träume lebendig und existieren weiter (…). Indem ich den Überresten von Schiffen meine Aufmerksamkeit schenke, versuche ich, sie wieder zum Leben zu erwecken und diejenigen, die auf ihnen ge segelt sind, wieder zurückzuholen.“ Mit diesen Worten beschreibt Stefano Benazzo die Natur seiner größten Leidenschaft, ein Hobby, das 1969 in Lateinamerika spontan geboren wurde. In Chile und Peru, wo sein Vater der italienische Botschafter in Lima war, hatte Stefano die Gelegenheit, die ersten Wracks am Strand mit seiner ersten ana logen Kamera, einer Nikon F, auf Film zu verewigen. 1974, nachdem er sein Studium abgeschlossen, seinen Wehrdienst abgeleistet und zwei öffentliche Wettbewerbe gewonnen hatte, entschied sich Stefano Benazzo für die diplomatische Laufbahn. Ein Beruf, der sich nicht durch viel Freizeit auszeichnet. So kam es, dass Benazzo – zumindest für eine Weile – den Zeitvertreib aufgeben musste, der ihm in die Wiege gelegt worden war, als er sich zum ersten Mal jenen geheimnisvollen und halb versunkenen Silhouetten näherte, die von Seevögeln, Fischen und den Seelen toter Seeleute und Passagiere bewohnt wurden: wirre Massen aus rostigem Eisen, Guano und verrottendem Holz. „Die Wracks bringen das zum Vorschein, was in uns reich, leidenschaftlich und vielfältig ist“, sagt Stefano, „aber auch die Sedimentschichten, die sich in unserem psychischen Ozean abgelagert und verkrustet haben. Eine Art zu sagen, dass Leidenschaften, wenn sie geboren werden, dies spontan tun; und obwohl es kompliziert ist, sie auf eine rationale Weise zu erklären, verlassen sie uns im Laufe unseres Lebens nie. Aus diesem Grund wurde Benazzos Leidenschaft nicht geschmälert, als er eine diploma tische Karriere einschlug, sondern eher „eingefroren“, während er auf bessere Zeiten wartete. In der Zwischenzeit konnte er sich in den Nachtstunden (Stefano Benazzo hat schon immer wenig ge­ Kaikia, Chios Island, Griechenland, Aufnahme von 2018. schlafen) zwei seiner anderen Leidenschaften widmen: der Bildhauerei und den maßstabgetreuen Modellen von Schiffen, Autos und architektonischen Konstruktionen. ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT Nach 2012, dem Jahr seines Ausscheidens aus dem diplomatischen Leben, das in den Positionen des italienischen Botschafters in Minsk und Sofia gipfelte, nahm Stefano Benazzo an Dutzenden von persönlichen und kollektiven Aus stellungen teil, bei denen er eine Auswahl seiner Modelle präsentierte. Am wichtigsten war, dass Benazzo 2013 endlich wieder zu seiner ersten Liebe zurückkehren konnte: der Fotografie. Wie alle Lieben hat sich auch Stefano Benazzos Liebe zu gestrandeten Wracks weiterentwickelt und zu etwas Höherem und Tieferem erhoben. Die einzigen Vorteile, die das Alter mit sich bringt, sind wahrscheinlich eine größere Menge an freier Zeit, eine größere Weisheit und ein größeres Bewusstsein für das, was uns umgibt; und gerade Letzteres hat Benazzo erlaubt, die ­ selben Themen aus einer anderen Perspektive zu betrachten. 26 1/2022

YACHTCHARTER UND KREUZFAHRTEN Milagre da Vida, Fischerboot, Peniche, Portugal, Aufnahme von 2016. Unser Team ist für Sie da! „Mit dem Alter“, sagt Stefano, „ist ein Bewusstsein für meine persönliche Schuld gegenüber Seeleuten aller Altersgruppen und Länder gereift, und mein tiefer Respekt vor ihnen. Da es unmöglich ist, Wracks in Museen auszustellen, von sehr seltenen Ausnahmen abgesehen, beschloss ich, sie für künftige Generationen weiter zu fotografieren. Ein Ziel, das ich zum Zeitpunkt der ersten Bilder, die in Lateinamerika entstanden sind, nicht vor Augen hatte: Denn wer denkt schon über Themen wie Tod, Vermächtnis oder Erinnerung nach, wenn er erst zwanzig Jahre alt ist?“ KUNST UND WERKZEUGE Mit seinen Foto grafien gibt Stefano Benazzo Wracks ein neues Leben. DES HANDWERKS Heute wie damals verwendet Benazzo Materialien von Nikon. Es handelt sich natürlich nicht mehr um eine analoge Kamera, sondern um ein Z7-Modell. „Ich besitze auch eine alte Hasselblad, aber ich ver meide es, eine zu empfindliche Ausrüstung zu benutzen, weil ich oft unter sehr schwierigen bis extremen Wetter- und Seebedingungen fotografieren muss. Manchmal kommt es vor, dass ich die ausgewählten Wracks nach langer Fahrt in einem Schlauchboot oder auf anderen Booten, oft in rauer See, erreiche.“ Das war der Fall auf der Reise, die ihn in Begleitung des französischen Seglers Jérôme Poncet auf der Ketsch Golden Fleece von den Falkland in ­ seln nach Südgeorgien führte: über einen Monat lang segelte er, um rund 30 Schiffswracks in einer der unwirtlichsten Ecken der Welt zu entdecken. Eine Gegend, die die beiden Abenteurer mit Windspitzen von fast 90 Knoten empfing, was selbst für einen Stahlrumpf viel ist. Eines der Lieblingsfotos des Künstlers stammt von dieser Reise: das des Schleppers Samson, der auf den Falkland-Inseln Schiffbruch erlitten hat. Das Foto wurde für das Cover seines ersten Buches („Wracks/ Relitti“, erschienen bei Skira, 2017) ausgewählt und drückt, wie der Autor selbst sagt, „die ganze Entschlossenheit der Männer und Schiffe aus, die in ihrer Arbeit und aus höchstem Pflichtgefühl unter schrecklichen Bedingungen gefahren sind.“ Benazzo will nicht eine lebende Enzyklopädie der auf der ganzen Welt gestrandeten Wracks werden: „Ich recherchiere in Lektüren, Reiseberich­ Reste der Fregatte Amora, Portugal, Aufnahme von 2016. 1 500 professionelle Vercharterer 17 000 Boote in über 180 Revieren ÜBER 12 JAHRE ERFAHRUNG UND LEIDENSCHAFT Unsere Sicherheiten GlobeSailor ist insolvenzversichert und Yacht-pool zertifiziert Reiseversicherungen inkl. Pandemierisiko Verringerte Anzahlung für Ihren Charter 2022 Flexible Stornierungsbedingungen bei Reisebeschränkungen FRAGEN SIE NACH +49 30 56795183 www.globesailor.de

Erfolgreich kopiert!

Ocean7 Magazin

Blog

© 2017 by Ocean 7, Satz- und Druck-Team GmbH - Impressum und Privacy