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ocean7 1/2021

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Oceans 14. Die 14 spannendsten Segel- und Motor-Neuheiten 2021. Bavaria C42. Sportler oder Raumwunder oder beides? Ein Härtetest der Segelyacht vor La Rochelle. Absolute Navetta 64. Die Best of Boats-Siegerin in der Motoryacht-Kategorie „Best for Travel“ im Test. RYA Yachtmaster. Über Tirol und den Solent zum RYA-Patent. Irish Coffee. Wildwestsegeln an Irlands Atlantikküste zwischen Sligo und Galway. Törn & Learn. Segelseminare für Führungskräfte: Ein Praxistest ab der Marina Punat. Ratte an Bord. Weltumsegler Wolfgang Hausner als Kammerjäger in der Sulusee. Kraftwerk Hafen. Bootsbatterien als Stromspeicher für grüne Energie. 100% recyclebar. Der LBV35 Katamaran aus Vulkanfaser, gebaut von Norbert Sedlacek/Innovation Yachts.

RYA-Ausbildung Höchst

RYA-Ausbildung Höchst konzentriert überprüft Matthias noch einmal seinen Pilotage Plan, aktualisiert seine Daten anhand der Tidal Charts, checkt den weiteren Weather Forecast und seinen Course to steer, der uns sicher vom Beaulieu River im Süden Southamptons quer über den Solentkanal samt seinen Tücken nach Cowes auf der Isle of Wight führen soll. Neben ihm am Salontisch der Ocean Life 1, einer nagelneuen Bavaria 37, trinkt Sir Seymour genüsslich seinen Tee und unterhält sich bei bester Laune mit Trainee Stephanie, die am Ende dieser Woche noch keine Prüfung ablegen wird. Als langjähriger Prüfer der Royal Yachting Association hat Seymour schon unzählige Skipper im Rennen um das heiß begehrte und weltweit hoch geschätzte RYA Certicificate of Competence begleitet – unterstützend, geschenkt wird einem dabei nichts. Das wäre auch nicht Zweck der Übung. Das weiß auch Clemens Stecher, Tiroler, Skipper, Chef von MCO- Sailing und RYA-Chief Instructor. Sorgsam wie ein Vater beobachtet er seinen Schützling, der heute, nach zwei Theoriekursen in Stams und zwei Praxiswochen im Solent, nur noch eines will: Als Royal Yachtmaster Offshore in die Königsklasse des Segelns aufsteigen. ein guter Einstieg, aber nach ein paar Jahren Meilensammeln will so mancher über seine Grenzen hinauswachsen und seinen Horizont erweitern“, sagt Clemens Stecher, der vor sieben Jahren MCO Sailing gegründet hat. Entsprechend hoch sind die RYA-Anforderungen bereits in der Theorie mit vertiefendem Fokus auf Karten-, Strömungs- und Gezeitenkunde, Kursumwandlungen, Peilungen und – dem Pilotage Plan, womit wir wieder bei Matthias an Bord auf der Ocean Life 1 wären. NICHT EINFACH SO Was nach vielen Übungen im Klassenzimmer in Stams locker von der Hand ging, will diesmal „Das Ziel: als Royal Yachtmaster Offshore in die Königsklasse des Segelns aufsteigen!“ Wer wie Trainee Stephanie in den Strömungs- und Gezeiten gewässern des Solent RYA-Yachtmaster werden will, ist bei Chief Instructor Clemens Stecher in besten Händen. IM TIROLER TROCKENDOCK Dafür hat der in Hamburg lebende Unternehmensberater einen langen Weg auf sich genommen. Zweimal zum Beispiel den nach Stams, wo im Stiftsgymnasium an zwei Wochenenden das Basiswissen als breites Fundament für einen angehenden RYA-Yachtmaster gelegt wird. Mit ihm saßen 16 weitere Damen und Herren aus Deutschland und Österreich im segelnden Klassenzimmer inmitten der Tiroler Berge. „Das österreichische FB2-/FB3- Patent bzw. der deutsche SKS-/SSS- Sportführerschein ist zwar für viele Port Hamble, Basismarina von MCO Sailing. Die Pfähle der Schwimmstege zeugen vom Tidenhub von bis zu fünf Metern. 22 1/2021

Ansteuerungsdalben durch die tückischen Untiefen vor dem Lepe Watchhouse am Beaulieu River. nicht so recht klappen – dabei legt die RYA gerade auf einen sorgfältig ausgearbeiteten Pilotage Plan größten Wert! Was Matthias zu dem Zeitpunkt nicht weiß: Sein Werk ist perfekt, es ist nur ein Anflug von (Prüfungs-)Unsicherheit, die ihn zweifeln lässt. Schließlich gibt er sich einen Ruck und uns Azubis klare Kommandos, um von der Boje (die er vor der Mittagspause mit Bravour angesteuert hat) abzulegen. Und besteht dabei (wieder unwissentlich) die wohl wichtigste Prüfung: Das Auftreten als Skipper und die Interaktion mit Schiff und Crew. Ein RYA-Yachtmaster ist man nicht einfach so. Seymour ist zufrieden. Die Anweisung, das Ölzeug samt Rettungsweste und Sicherheitsgurt anzulegen, wäre aber nicht nötig gewesen. Grau und tief hängen die Wolken am Himmel und kaum haben wir mit etwas Genua die Ansteuerungsdalben am Lepe Watchhouse passiert, heißt uns der Solent mit kalten 22 Knoten Wind und Schnürlregen willkommen. DIE SPINNEN, DIE BRITEN! Was mich als überzeugtem Schönwettersegler trübselig machen würde, lässt Seymour freudig in die Hände klatschen: „Hoist the main sail please, let‘s have some fun!“, ruft er Matthias zu. Die spinnen, die Briten! Aber Groß setzen unter Fahrt ohne Motor und ohne Aufschießer – ja, das muss ein Yachtmaster jeglicher Herkunft können. Während der Überfahrt kratze ich bei böigem Wind gelegentlich an der 10-Knoten-Speedmarke, was nun auch mich versöhnlich mit FOTO: CLEMENS STECHER FOTO: CLEMENS STECHER Die Regatta-Kanonen des Royal Yacht Squadron Clubs in Cowes. Am Palace Post in Portsmouth muss man den Queens Harbour Master per Funk um Erlaubnis bitten, „to cross the channel“. The Anchor Inn in Cowes, Tipp: Fish ‘n‘ Chips und Bier vom Fass. Auf „Tuchfühlung“ mit dem Flugzeugträger HMS Queen Elisabeth II im Hafen von Portsmouth. 1/2021 23

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