Albatros Landeanflug: Das „Fahrwerk“ ist ausgefahren, die Landung steht unmittelbar bevor. Die Schwimmhäute zwischen den Vorderzehen ermöglichen guten Vortrieb im Wasser (Königsalbatros, Diomedea sanfordi). einziges Ei wird jeweils gelegt. Das Nest befindet sich am Boden und ist meist nicht mehr als eine Mulde oder ein erhöhter Sockel aus Erde und Gras. Das Küken wird von beiden Eltern gefüttert, indem sie einen Nahrungsbrei aus ihrem Magen hochwürgen und an den Jungvogel übergeben. Die Nahrung besteht aus Tintenfischen, Fischen und weiteren Angeboten des Ozeans. Die Elternvögel entfernen sich bei der Nahrungssuche auf ihren ozeanischen Streifzügen bis zu tausende Kilometer von ihren Nestern, die sie in den Weiten des Ozeans punktgenau wieder auffinden. Die mehr als drei Meter spannenden Flügel können schnell und platzsparend gefaltet werden (Wanderalbatros, Diomedea exulans). Wenn der Elternvogel nach seiner Futtersuche vom Ozean zu seinem Nest zurückkehrt, würgt er das gesammelte Futter hervor und übergibt es dem Nestling – wegen des aufgenommenen Plastiks manchmal mit tödlichen Konsequenzen für den Nachwuchs (Wanderalbatros, Diomedea exulans). Zur Paarfindung werden zeremonielle Handlungen ausgeführt. Dazu zählen Tänze, Lautäußerungen und Schnabelspiele (Schwarzbrauenalbatros oder Mollymauk, Thalassarche melanophris). Midway-Inseln – die Inselgruppe im Nordpazifik zählt zu Hawaii und ist ein wichtiges Brutrevier für zahlreiche Seevögel. Einer davon hat es sogar in die Flagge der Midway-Inseln geschafft, der Laysanalbatros (Phoebastria immutabilis). GREIFWERKZEUG UND SPEZIAL-TRAGFLÄCHEN Sowohl der Schnabel als auch die Flügel der Albatrosse sind Hightech-Konstruktionen der Natur. Der große Schnabel besteht aus mehreren Hornplatten und besitzt am Ende einen ausgeprägten Haken. Er ist damit ein bestens geeignetes Werkzeug, um an der Wasseroberfläche treibende Nahrung zu ergreifen und aufzunehmen. Das eindrucksvollste Merkmal der Albatrosse sind aber ihre schmalen, gebogenen Flügel. Sie ermöglichen diesen Vögeln einen Segelflug, der mühelos und elegant erscheint. Bis zu einer Windgeschwindigkeit von etwa dreißig Knoten sind die Flügel voll ausgebreitet, mit leichter Beugung im Handwurzelgelenk. Bei höheren Windgeschwindigkeiten werden die Flügel näher an den Körper gebracht und stärker gebeugt, um mühelos schnellen Flug zu Ein langes Armskelett mit kurzen Armschwingen und ein sehr langes Handskelett mit sehr langen Handschwingen sind charakteristisch für den Albatros-Flügel (Königsalbatros, Diomedea sanfordi). Diese Albatros-Art (Phoebastria immutabilis) erreicht etwa zwei Meter Flügelspannweite und brütet in großen Kolonien auf den Midway-Inseln. 38 1/2020
„Diese Langstreckenflieger verbringen etwa neunzig Prozent ihres Lebens auf offener See.“ ermöglichen. Wind ist der beste Freund der Albatrosse, nur er macht den ausdauernden und energiesparenden Segelflug dieser Vögel möglich. Bei Windstille rasten sie treibend an der Meeresoberfläche. Um bei Wind von dort wieder zu starten, ist ein Anlauf über Wasser nötig, um sich gegen den Wind wieder in die Luft zu erheben. Die äquatorialen, windarmen Kalmen des tropischen Atlantiks und Pazifiks scheinen auch die Ursache dafür zu sein, dass die Albatros-Arten der Südhemisphäre kaum in die Nordhemisphäre vorstoßen. DIE GRÖSSTEN DER GROSSEN Das sind der Wanderalbatros (Diomedea exulans) und der Südliche und Nördliche Königsalbatros (Diomedea epomophora bzw. D. sanfordi). Diese Albatros-Arten sind in den südlichen Ozeanen anzutreffen. Sie erreichen eine Flügelspannweite von dreieinhalb Metern und sind die Vögel mit der größten Flügelspannweite weltweit. Diese Langstreckenflieger verbringen etwa neunzig Prozent ihres Lebens auf offener See. Ihr bevorzugtes Verbreitungsgebiet liegt zwischen 60 ° Süd und dem Wendekreis des Steinbocks. Damit sind sie im stürmischen Westwind-Gürtel der „roaring forties“ und der „screaming sixties“ unterwegs, wo sich kaum ein Hindernis den tobenden Westwinden entgegenstellt. Es ist anzunehmen, dass sie auf der Rückreise zu ihren Brutinseln eine zirkumpolare Route wählen und damit den südlichen Atlantik, Indischen Ozean und Pazifik überqueren. GEFÄHRDUNGEN Aufgrund ihrer Größe haben Alba trosse kaum natürliche Feinde. Auf der Meeresoberfläche ruhende Vögel können allerdings von Schwertwalen, Haien oder Robben attackiert werden. Die wahren Gefahren lauern woanders, und wie nicht anders zu vermuten, steckt der Mensch dahinter. Hunde, Katzen und vor allem Ratten, die von Seefahrern auf Brutinseln der Albatrosse eingeschleppt wurden, fressen die Küken beziehungsweise die Eier der Vögel. Auf offener See ist die Langleinen-Fischerei für Albatrosse eine tödliche Gefahr. Die Zielfischarten dieser industriellen Fischerei sind verschiedene Thunfischarten, Kabeljau, Schwertfische, Schwarzer Seehecht und andere Fische mit hohem kommerziellem Wert. Wenn die tausenden beköderten Haken der kilometerlangen Leinen nicht rasch genug absinken, werden Köder von den Albatrossen verschluckt, die dann in die Tiefe Die Eltern wechseln sich beim Brutgeschäft ab. Während ein Elternvogel konsequent die Stellung am Nest hält, legt der andere weite Strecken auf der Suche nach Futter zurück (Wanderalbatros, Diomedea exulans). Charter Sale Management YACHTING 2000 A-4112 St. Gotthard/Linz office@yachting2000.at
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