Wissen und Meer Jetzt geht es um alles! Das Kreuzerl bei „Bestanden“ im Prüfungsformular ist eine harte Währung, damit wird das erworbene Wissen und die vorhandene Seemannschaft verwertbar gemacht: Wir können damit wunderschöne Zeiten auf See verbringen, Abenteuer erleben, unbekannte Häfen ansteuern, wir können aber auch ganz gewaltig Schiffbruch erleiden. Foto: Shutterstock Gottfried Titzl Rieser ist Ausbildungs referent des Yacht Club Austria, dem größten Yachtclub Österreichs. Er ist passionierter Fahrtensegler und hat insgesamt so um die 20.000 See - meilen in seinen Log - büchern dokumentiert. Sein Motto: „Die See ist der beste Lehrmeister!“ kolumne@ocean7.at Die nautischen Kompetenzen werden allerdings erst bei der Anwendung bewiesen und da sind wir schon beim ersten Problemkreis angelangt: Wir leben in einer „Scheinwelt“ – ohne „Schein“ geht für den Großteil unter uns gar nichts. Wir können ohne Schein keine Yacht chartern, wir bekommen als Schiffseigner keine günstigen Versicherungen, vor Gericht haben wir ohne Schein von Haus aus schon schlechte Karten. Also brauchen wir einen „Schein“. Um so einen „Schein“ zu bekommen, reicht das Lernen alleine nicht aus, man muss eine Prüfung ablegen. Damit wird also nicht der Lernprozess und die Wissensvermittlung in den Vordergrund gerückt, sondern die Prüfung wird als finaler Akt und Abschluss gewertet – leider! Es gibt ja auch andere Formen eines Abschlusses, für den Befähigungsausweis FB3 braucht man keine Praxis-, sondern lediglich eine Theorieprüfung (die auch zu hinterfragen ist). Ich habe Prüflinge erlebt, die beim Trainingstörn die Manöver ohne Aufregung im kleinen Finger intus hatten und bei der Prüfung so ziemlich alles verpatzt haben. Es gibt aber auch Kandidaten, die tatsächlich bis zur Prüfung aus Nichtwissen und Unverständnis Lee von Luv nicht unterscheiden konnten. So, und wie erkennt man nun als Prüfer den Unterschied zwischen den beiden? Sollte der Prüfer nicht alle gleich behandeln? Fallen alle beide durch die Prüfung? Immer - hin muss der eine Typus auch in schwie rigen Situationen die Nerven bewahren und sein Wissen abrufen können, der andere Fall muss Lee und Luv unterscheiden können, sonst geht gar nichts. Kürzlich war ich bei einer Praxisprüfung an Bord dabei und der anwesende Prüfer hat diese Situation von vornherein entschärft. Seine Zugänge waren folgende: · Die Seefahrt ist größtenteils eine Gruppenarbeit (außer man ist Einhandsegler) mit Skipper und Crew – also schaut er sich auch die Zusammenarbeit und die Kommunikation an! · Die See ist die beste, aber auch die strengste Lehrmeisterin – sie verzeiht keine Fehler! Eine bestandene Prüfung motiviert den Kandidaten, sich in Zukunft weiterzubilden. · Mit dem Prüfungstörn ist die Ausbildung vorerst beendet, also sollten die Prüflinge noch einmal alles Wissen aufsaugen und verinnerlichen! · Und abschließend sein Appell: Mit Erlangen des Segelscheins hat man die Berechtigung, selbständig weiterzulernen, Fehler zu machen, daraus zu lernen und sich laufend weiterzubilden! Mir haben diese Aspekte sehr gut gefallen, sie sprechen wichtige Dinge an. Bei der Prüfung wird nicht nur der Prüfling bewertet, sondern es steht auch die erworbene Ausbildung auf dem Prüfstand. Außerdem motiviert eine bestandene Prüfung den Kandidaten, sich in Zukunft weiterzubilden, Spezialkurse zu besuchen, sich Trainings zu unterziehen. Natürlich gibt es unter den Prüfern auch unterschiedliche Charaktere. Als Zugangskriterien für die Bestellung werden nur harte Fakten wie eine bestimmte Anzahl von Seemeilen, gewisse Bordtage, UKW (SRC)-Zeugnisse u. ä. verlangt. Das Naturell, die Wesenszüge, die Persönlichkeit des Prüfers spielen keine vorrangige Rolle bei der Bestellung zum Prüfer. Ich bemerke allerdings positiv, dass jene Prüfer, die glauben, mit zynischen und destruktiven Bemerkungen während einer Prüfung die Kandidaten stressen, um ihre eigene Position zu erhöhen, weniger werden. Das ist gut so und ich rufe alle Prüfungsorganisationen auf, sich um die Fortbildung der Prüfer zu kümmern. Vielleicht hilft uns in der Ausbildung und bei den Prüfungen das Zitat von keinem ge ringeren als Sokrates „Ich weiß, dass ich nichts weiß“! 38 1/2019
Panorama Tipps, Trends & Neuheiten Edelhaken Rest in Beast Power-RIB. Explorer 40 heißt das neue, 12 Meter lange Modell des griechischen RIB-Spezialisten Technohull. Wie bei allen modernen Power- RIBs kommt es nicht nur auf üppig Leistung (hier bis zu 2 x 625 PS), sondern auch auf Komfort an. Also auf Dinge wie große Liegeflächen auf Deck, ein WC und zwei Kojen Technohulls Neuer. unter Deck und vor allem auf möglichst geschmeidige Fahreigenschaften. Technohull investiert in seine DynaStream genannte Rumpftechnologie viel Gehirn- und CPU- Schmalz, um seine flachen Raketen auch bei kabbeliger See sicher und ruhig auf dem Wasser zu halten. è www.technohull.com Tenderboothaken. Ein Haken ohne Haken: Die Tenderboothaken der FH-Serie von Fuchs Fördertechnik sehen dank hochglanzpolierten Edelstahl gut aus, sparen durch die kompakte Bauform Höhe und sind für den Personentransport zugelassen – Tender können also ge - wassert werden, wenn schon Personen an Bord des Beibootes sind. Erhältlich mit Traglasten von bis zu 4.000 Kilo gramm (FH1) und 8.000 Kilogramm (FH2). è www.fuchs-cranes.de Vier bis acht Tonnen hängen hier sicher. Mit Alu ins Blaue Blauwasseryacht. Der Aluminiumyacht-Spezialist Alubat aus Frankreich hat mit der neuen Ovni 400 eine komplette neue Segelyacht angekündigt, die sich in Konstruktion und Design deutlich von ihren Vorgängern abhebt. Zu den Neuerungen zählen die voluminöse Bugpartie, die Doppelsteueranlage und der rundum verglaste Kajütaufbau, der im Salon für eine angenehme Stehhöhe und viel natürliches Licht sorgt. Unter Deck ist der 12,90 Meter lange Blauwassersegler in fünf Layout-Varianten erhältlich. Standard sind zwei Doppelkabinen, ein Badezimmer mit separater Dusche und ein großer Technik- und Stauraum, der ebenso wie die große Eignerkabine im Bug in eine Doppelkabine verwandelt werden kann, womit dann bis zu acht Passagiere auf sehr große Fahrt gehen können. è www.alubat.com Alles Alu, was glänzt: Ovni 400. Besuchen Sie uns in Düsseldorf Halle 5, Stand C22 C330 enjoy the feel the combine functionality with LIGHT SPACE DESIGN EXPERIENCE GERMAN QUALITY C390 C430 Yacht-Center-Deutschland Kai Pohatschka · 0 49 176 12234599 Yacht-Center-Österreicher Bernd Girstmayr · + 43 66 41 81 74 48 Yacht-Charter-Center Kroatien Davor Sverko · +385 913 800 500
Erfolge auf Brettern Text DI Hans L
951 Aussteller 4.780 Tests im Meer
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