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ocean7 1/2019

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Eiskalt. Unter Segel in die Antarktis. Ich bin ein Berliner! Mit dem einheimischen Nautilus-Hausboot durch Klein-Venedig. Neuseeland Nord. Schönwettersegler – bitte wenden! Fallen und Schoten. Was Leinen leisten. Bavaria C45. Highriser der See, probegefahren ab Biograd/HR. Seafaring 44 Fly. Stark aufgestockt; probegefahren ab Punat/HR. Heimliche Migranten. Die Unterwasser-Invasion mariner Tiere und Pflanzen. 50 Jahre boot Düsseldorf. Vorschau, Gewinnspiel und Interview mit Messedirektor Petros Michelidakis.

xxxxx xxxx Was wie eine

xxxxx xxxx Was wie eine Seeanemone aussieht, ist eine Mangrovenqualle, englisch „upside down jellyfish“. Sie bevorzugt eine hemisessile Lebensweise, indem sie sich mit dem Schirm nach unten auf den Meeresboden legt. Die dicht verzweigten Mundarme sind Richtung Wasseroberfläche orientiert, um den symbiontischen Algen genügend Licht zu bieten (Cassiopea andromeda). Selbsterklärender Name. Der weiß gepunktete Schirm erinnert an einen Sternenhimmel und die reich verzweigten Mundarme an ein Wurzelgeflecht. Sternenhimmel-Qualle und Gepunktete Wurzelmundqualle sind daher passende deutsche Namen für die Phyllorhiza punctata. Foto: Wikipedia Eindrucksvolle Erscheinung. Sie zählt zu den größten Quallen der Welt und kann mehr als einen halben Meter Schirmdurchmesser erreichen. Trotz ihrer Größe ist dieser Zuwanderer aus dem Indischen Ozean für uns Menschen ungefährlich. Sie nesselt nur ganz schwach, denn sie ernährt sich von Kleinplankton – und von Licht! Sie besitzt ähnlich wie Korallen symbiontische Algen in ihrem Gewebe, deren Photosyntheseprodukte zusätzliche Nahrung liefern (Phyllorhiza punctata). Der Indische Rotfeuerfisch (Pterois miles) Das natürliche Verbreitungsgebiet dieses spektakulären Fisches waren der Indopazifik und das Rote Meer. Heute findet er sich auch im Mittel meer, an der Ostküste der USA, im Golf von Mexico, in der Karibik und in den Bermudas. In das Mittelmeer ist er wahrscheinlich durch den Sueskanal eingewandert. Für die anderen Gebiete wird vermutet, dass sich seine Bestände durch freigesetzte Aquarien fische entwickelten. Warum wird er in den Korallenriffen der Karibik gnadenlos bekämpft? Er scheint das ökologische Gefüge dieser Riffe, in denen er bis jetzt nicht vorkam, schwer zu schädigen. Die Rifffische der Karibik kannten bis jetzt keinen vergleichbaren Fressfeind. Er seinerseits hat hier keine Fressfeinde, die seinen Bestand kontrollieren könnten. Dadurch vermehrt er sich stark und entwickelt hohe Bestandsdichten. Daher steht er auf der „Wanted“- Liste von Wissenschaftlern, Umweltschützern und Tauchschulen. Sein Steckbrief: Er lebt in 1 bis 300 Meter Wassertiefe, wird mit weniger Spiegelei-Qualle lautet der deutsche Name der Cotylorhiza. Diese Bezeichnung verdankt sie ihrem Aussehen. Gespiegelte Spiegeleiqualle bei spiegelglatter Wasseroberfläche ist die Aussage dieser Unterwasser-Aufnahme. als einem Jahr geschlechtsreif, produziert wöchentlich etwa 30.000 bis 40.000 Eier, kann bis 30 Jahre alt werden, kann in 30 Minuten 20 kleine Fische fressen und nimmt Beute bis zu seiner eigenen halben Körpergröße. Dazu zählen auch Papageifische und andere Weidegänger, die das Korallenriff von aufwachsenden Algen säubern. Die ökologischen Konsequenzen durch diesen Neuzugang sind für die betroffenen Riffe eindeutig negativ. Meerwalnuss. Das ist der deutsche Name der Rippenqualle Mnemiopsis leidyi. Sie wurde ins Schwarze Meer eingeschleppt und vermehrte sich dort rasant. Sie ernährt sich von Plankton, Fischeiern und -larven und reduzierte den lokalen Fischbestand dramatisch. Kriechsprossalge. Diese tropische Alge, Caulerpa racemosa, ist durch den Sueskanal in das Mittelmeer eingewandert. Durch sehr rasches Wachstum können diese Algen andere Tier- und Pflanzenarten verdrängen. Die Rippenqualle ( Mnemiopsis leidyi) Diese nahezu durchsichtige, etwa zehn Zentimeter große Rippenqualle war ursprünglich im subtropischen Atlantik vor den Küsten Nord- und Südamerikas verbreitet. Im Jahr 1982 fiel sie erstmals im Schwarzen Meer auf, wo sie vermutlich mit Ballastwasser von Frachtschiffen eingeschleppt wurde. Sie ernährt sich von Zooplankton, also auch von Fischeiern und 32 1/2019

Foto: Shutterstock Ein kleiner Schnitt in der Landkarte, ein großer Schritt für die Seefahrt: Die Yachten der Ehrengäste waren die ersten, die den Sueskanal bei der feierlichen Eröffnung am 17. November 1869 befahren durften. -larven. Das hatte fatale Konsequenzen für die Sardellenfischerei, die auf ein Zehntel der vorherigen Werte abfiel. Der Bestand dieser Rippenqualle konnte erst durch die Einfuhr eines Fressfeindes reduziert werden. Ironischerweise ist dieser Fressfeind ebenfalls eine Rippenqualle (Beroe ovata), die ihre Verwandte verspeist, die Fischbestände aber nicht schädigt. Kriechsprossalge (Caulerpa racemosa) Diese Grünalge ist durch den Sues kanal in das Mittelmeer eingewandert und vermehrt sich hier stark. Eine Verwandte von ihr, die indopazifische Caulerpa taxifolia, wird in Medien oft als „Killeralge“ bezeichnet, weil sie durch ihre rasche Ausbreitung im Mittelmeer lokale Pflanzen- und Tierarten verdrängt. Die Einwanderung dieser raschwüchsigen Grünalgen führt in ihrem neu eroberten Lebensraum zu einer Abnahme lokaler Arten, die verdrängt oder überwachsen werden können. Sternenhimmelqualle (Phyllorhiza punctata) Sie ist groß, schön, ein kräftiger Schwimmer und für Menschen wegen ihrer geringen Nesselkraft harmlos. Sie ist im Indopazifik heimisch und durch den Sues - kanal in das Mittelmeer eingereist. Das kann sie sowohl als adulte Meduse schwimmend geschafft haben als auch im Larvenstadium als blinder Passagier im Ballastwasser von Frachtschiffen. Vom östlichen Mittelmeer ausgehend breitet sie sich nun im Mittelmeer aus. Als Wurzelmundqualle ernährt sie sich von Kleinplankton und von Nährstoffen, die von den Alois Negrelli war österreichischer Ingenieur des Verkehrsbaus und errichtete Brücken, Eisenbahnstrecken und Straßen. Sein Name ist unsterblich mit dem Bau des Sueskanals verbunden, bei dessen Planung er maßgeblich mitwirkte. Das Auftreten gebietsfremder Arten, Neobionten genannt, kann man als Bereicherung der regionalen Artenlisten sehen – oder aber als Bedrohung der lokalen Fauna und Flora. Foto: Wikipedia Ägypten Sueskanal-Brücke iSmailia Timsahsee Der 163 Kilometer lange Kanal verbindet das Rote Meer mit dem Mittelmeer und dient nicht nur Schiffen, sondern auch zahlreichen Meeresorganismen als Verbindungsweg zwischen den beiden Meeren. Port Said el Kantara el-Ferdaneisenbahnbrücke Neuer Sueskanal deversoir Bypass Großer Bittersee 0 sm 50 ahmed-Hamdi-tunnel Mittelmeer 31° 1’ N Kleiner Bittersee SueS 1/2019 33 32° 18’ N Golf von Sues

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