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ocean7 1/2019

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Eiskalt. Unter Segel in die Antarktis. Ich bin ein Berliner! Mit dem einheimischen Nautilus-Hausboot durch Klein-Venedig. Neuseeland Nord. Schönwettersegler – bitte wenden! Fallen und Schoten. Was Leinen leisten. Bavaria C45. Highriser der See, probegefahren ab Biograd/HR. Seafaring 44 Fly. Stark aufgestockt; probegefahren ab Punat/HR. Heimliche Migranten. Die Unterwasser-Invasion mariner Tiere und Pflanzen. 50 Jahre boot Düsseldorf. Vorschau, Gewinnspiel und Interview mit Messedirektor Petros Michelidakis.

In den Wind gesprochen

In den Wind gesprochen Elektronik macht blind Freunde von mir sollten eine Yacht von Frankreich ins Mittelmeer überführen. Rund vierhunderttausend Euro hatte das gute Stück ins Bankkonto gerissen und dementsprechend war alles – auch das Zubehör –nur vom Feinsten. Bobby Schenk ist Weltumsegler, Navigations-Experte und Buchautor. kolumne@ocean7.at Foto: Bobby Schenk Besonders die Navigationsecke zierte das Beste, was die Navigationselektronik heute so zu bieten hat. Blöderweise sollte die Yacht aber bei einem der ersten Törns in stockfinsterer Nacht einen unbeleuchteten Tonnenweg passieren. Dieser war so eng, dass der Skipper es gar nicht gut fand, sich allein auf die Elektronen, die ihm die präzise Seekarte auf dem Bildschirm zeigten, zu verlassen. Ab da wurde es ziemlich primitiv – so, als ob man hundert Jahre zurückdatieren müsste. Die Tonnen waren kaum auszumachen und der Gedanke an eine Kollision mit einer von ihnen verursachte beim Skipper Bauchschmerzen. Spätestens jetzt fragt sich der (fahrten-)segelnde Leser: „Ja hatten die denn kein Radar an Bord?“ Genau, darin lag das Problem. Wir wissen nicht, warum der Käufer dieses „altbackene Gerät“ nicht hat einbauen lassen. Am Preis kann es nicht gelegen sein, 2.000 Euro fallen bei einer Yacht dieses finanziellen Bei der Fahrt in die Straße von Singapur war mit bloßem Auge nicht ein einziges Schiff zu sehen. Die Wahrheit aber zeigte das Radar. Zuschnitts nicht wirklich ins Gewicht. Vielleicht ist heute die Bedienung eines Radargerätes aber auch so gar nicht mehr zeitgemäß. Man sollte ja fortlaufend in die Röhre – halt, heute ist es das LED – stieren. Man dreht an der Enttrübung, Verstärkung und Distanzringe werden nachgeregelt, und wer es ganz genau haben möchte, peilt die Landmarken mit dem Peilregler. Man fragt sich aber angesichts der Vorbehalte gegenüber solchen „Unbequemlichkeiten“, warum diejenigen, die das so empfinden, überhaupt segeln, ist dies doch ver glichen mit dem Autofahren richtig kompliziert? Meines Erachtens werden viele Entscheidungen gegen ein Radargerät gefällt, weil man „ein schönes Schiff “ besitzen will, und da stört eine Torte am Mast oder auf einem hässlichen Geräteträger optisch gewaltig. Vor rund 50 Jahren, als die ersten Radargeräte auf Segelyachten auftauchten, hörte ich viele reden: „Ich wart’ einmal ab, bis die Antennen kleiner werden!“ Sie warten heute immer noch. Denn der Durchmesser einer drehenden Antenne hängt halt von der Frequenz des Sendestrahls und von seiner Qualität ab, und den kann man deshalb nicht beliebig verkleinern. Man kann sich auch vor der Anschaffung eines Radars mit dem Argument drücken: „Da, wo ich hinsegle, gibt es keinen Nebel!“ Ab gesehen davon, dass dies in den Tropen nur bedingt richtig ist, können auch dort gelegentlich so ungünstige Sichtverhältnisse herrschen, dass man andere Schiffe oder Hindernisse schon auf wenige Kabellängen nicht mehr ausmachen kann. Auf dem Radar-Bildschirm hingegen bilden sie sich noch bestens ab – siehe Bildschirmfoto links unten, das im regnerischen Wetter einen Bereich von nur sechs Meilen zeigt. Bei dieser Fahrt in die Straße von Singapur haben wir zu diesem Zeitpunkt mit bloßem Auge nicht ein einziges Schiff gesehen. Wie das Radar aber zeigt, waren wir umgeben von unzähligen, mindestens dreißig zum Teil riesigen Biggies, die sicher nicht alle auf unser Vorfahrtsrecht Rücksicht nehmen würden. Nachts gibt es zuhauf Hindernisse, die sich eben nicht auf einer noch so genauen Seekarte oder auf dem AIS befinden – man denke nur an Ankerlieger, die den Strom fürs Ankerlicht sparen. Nein, das Radar ist das wichtigste Navigationsinstrument an Bord. Alles andere, was bei der Kursfindung so anfällt, lässt sich notfalls auch ohne Elektronik erledigen. Für den Radarblick brauchen wir die kreisende Antenne. Ich räume ja ein, dass Radar zur Ortsbestimmung (die übrigens hochgenau wäre) heute nicht mehr nötig ist, als Backup taugt es dennoch hervorragend. Und es gibt noch weitere Einsatzbereiche: So kann zum Beispiel im Regen ganz gut abgelesen werden, wo die Schauer am dichtesten sind, wohin man also halten soll, um da schnell wieder rauszukommen. Oder um die Entfernung und den Kurs eines anderen Fahrzeugs auf dem Wasser abzulesen. „Brauch’ ich auch nicht, denn AIS zeigt mir das hochgenau.“ Ja durchaus, wenn es beim Kameraden auch eingeschaltet ist – was beispielsweise manche Fischer aber gar nicht gern machen, um der Konkurrenz nicht ihre Fanggründe zu verraten. Weiß schon – das ist wieder einmal in den Wind gesprochen! 10 1/2019

Panorama Tipps, Trends & Neuheiten Foto: Shutterstock b3onWater unterrichtet jetzt auch auf den Balearen. Viel mehr Schule! b3onWater mit Katamaran-Trainings und Kursen auf Mallorca. Ausbildung. Ab 2019 bietet Österreichs größte Seefahrtschule ihr gesamtes Ausbildungskonzept nicht nur in Kroatien, sondern auch auf den Balearen an. Das milde Klima des spanischen Mittelmeeres eignet sich hervorragend für Frühjahrund Herbsttrainings. Mallorca ist die am meisten angeflogene Mittelmeerinsel und einfach von München, Salzburg oder Tagebuch einer Revolution Wien zu erreichen. Neues gibt es aber auch in Kroatien: In Biograd finden ab April 2019 Kat-Trainings statt. Die Kat- Profis Andreas Bauer und Wolfgang Brenner machen den Unterschied: Praxisorientiert geben sie Tipps und Tricks und bringen ihren Schülern alle Geheimnisse des Katsegelns auf einem modernen Lipari 41 näher. è www.b3-onwater.at Präziser steuern mit der Bow Pro-Serie. Bug-Kontrolle Bugstrahlruder. Vetus hat mit der Bow Pro-Serie eine neue Reihe von Bugstrahlrudern vorgestellt, die speziell für Charterboote interessant sein könnten. Die Bugschrauben sollen quasi unhörbar arbeiten, äußerst präzise steuerbar sein und eine unbegrenzte Laufzeit besitzen. Der wartungsfreie, weil bürstenlose Induktionsmotor kann sowohl mit 12 als auch mit 24 V betrieben werden, damit ist die Bow Pro-Serie für fast jedes Boot geeignet. è www.vetus.com Fischer Panda Stand 10G22 Buchtipp. Der Kieler Matrosenaufstand löste 1918 die Novemberrevolution aus, die sechs Tage später zum Sturz der Monarchie und zur Ausrufung der Republik in Deutschland führte. Der Autor und Journalist Dirk Liesemer erzählt die Geschichte sehr greifbar und lebensnah aus der Sicht der einfachen Soldaten, verknüpft Tagebucheinträge und Berichte von Zeitzeugen, beleuchtet aber auch die wichtigen Vorgänge an anderen Schauplätzen und lässt so die Ereignisse lebendig werden. Dirk Liesemer: Aufstand der Matrosen. Tagebuch einer Revolution. Mare, 224 Seiten, € 24,–. è www.mare.de Warum auf Komfort verzichten? Marine-Generatoren (ab 3,4 kW) elektrische Antriebssysteme (ab 7,5 kW) www.fischerpanda.de

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