ocean7 1/2018

151° E

151° E Mikronesien/Chuuk-Atoll hohen, beleuchteten Christbaum vorbei, der aus Hunderten von gebleichten Geweihkorallen bestand. Auch ich ging tauchen, ich hatte ja einen Kompressor und Flaschen an Bord. Selbstständiges Tauchen war zwar verboten, aber nach unserer Behandlung hier nahm ich es mit den Vorschriften nicht mehr so genau. Beim dritten Tauchgang fand ich prompt ein amerikanisches Flugzeug auf dem Grund, das noch nicht auf der offiziellen Wrackkarte verzeichnet war. Nach Einführung des Touristentauchbetriebes kamen viele Japaner, um die Gebeine ihrer Kriegstoten aus den Schiffen zu bergen und zu bestatten, nur so konnten die armen Seelen endlich zur Ruhe kommen. Im Laufe der Jahre schwanden die Knochenhaufen unter Wasser und der Strom japanischer Taucher begann zu versiegen. Bis man auf die Idee kam, Knochen als Lockvögel auszulegen. Sie wurden zwar geborgen, aber bald als Überreste von Tieren erkannt. Am letzten Tag des alten Jahres überbrachte das Immigration Office ein neues Vessel Entry Permit, gültig für weitere drei Monate. Tags darauf traf ich Nick Bossy in der Stadt. Der Senator wollte aber nicht über Koreta Mori reden, ich hätte ihre Gefühle verletzt, meinte er. Mag sein – aber wer hat sich um unsere Gefühle gekümmert, als sie schadenfroh verkündete, wir müssten das Land verlassen oder die Strafe zahlen? Bevor wir das ungastliche Atoll verließen, trafen wir Kathy ein drittes Mal. Dieses Mal machte sie einen so zerstörten Eindruck, dass wir sie aufs Boot mitnahmen. Ihr Gehör war jetzt permanent geschädigt und auch unter ihren Fingernägeln hatte sich Pilzbefall ausgebreitet. Trotz eines ärztlichen Attests wollten ihre Vorgesetzten nichts von einer vorzeitigen Entlassung aus Gesundheitsgründen wissen und beorderten sie nach Pisarach zurück. Namonuito Atoll Pisarach Makur-Inseln Pulap Atoll Puluwat Atoll Seit einiger Zeit wohnte Kathy im Peace Corps House, wo ihr aber nach einem Einbruch alle Sachen gestohlen wurden. Dann wurde sie auch noch von ihrer 25 Jahre jüngeren Zimmergefährtin verprügelt, weil sie nicht versprechen konnte, dass die Bude am Sonntag sturmfrei sein würde. Die Kollegin wollte ihren lokalen Freund einladen – in dem Doppelbett schliefen normalerweise nur die beiden Frauen, aber auch fallweise männliche Besucher, ein weiterer ekelerregender Zustand für Kathy. Bei ihrer Tätigkeit als Entwicklungshelferin wurde sie bis jetzt halb taub, schamlos ausgenutzt, bestohlen und geschlagen. Sie fühlte sich körperlich wie psychisch so am Ende, dass sie nicht mehr den Rest ihrer zwei Jahre abdienen wollte. „Nichts wie weg!“ war die Parole. Ihr nächstes Ziel war Europa und ein Skiurlaub in den Alpen. Danach wollte sie in Washington den Rest ihres Gehaltes einklagen. Truk Atoll Hall-Inseln Murilo Atoll Nomwin Atoll Weno Neoch Losap Atoll Nordpazifik Namoluk Atoll Mortlock-Inseln Etal Atoll Lukunor Atoll Satawan Atoll Kanonen auf Truk Nach wenigen weiteren Tagen hielt uns nichts mehr hier. Truk war eine Erfahrung, die wir nicht so bald vergessen würden. Aber die Einheimischen waren schon immer für ihr gestörtes Verhältnis zu Besuchern bekannt. Als 1565 das erste spanische Schiff, die San Lucas, in die Lagune von Truk segelte, musste es durch die nächstbeste Ausfahrt wieder flüchten. Der Kapitän hatte nur Zeit gehabt, einige Kanonenkugeln abzufeuern, um hunderte von einheimischen Kriegern abzuhalten. Diese Begrüßung ist heute nicht mehr üblich, aber an der Einstellung gegenüber Fremden dürfte sich wenig geändert haben. Oroluk Atoll 0 sm 250 Versenkt in der Lagune von Truk: Japanischer Frachter mit Panzern – einer der vielen Relikte der US-Operation Hail - stone (17.–18.2.1944). Foto: Shutterstock 7° N 48 1/2018

Promotion Riggcheck – Riggservice Das Rigg einer Yacht ist ein dynamischer Bestandteil, vergleichbar mit dem Motor eines Autos – und braucht auch die gleiche Beachtung, Kontrolle und Wartung. Text und Fotos segelwelt.at Mangelhafte Beachtung des Riggs führt zu Mängel und Schäden, die Sicherheits - risiken darstellen und den Wert der gesamten Yacht mindern. Ein Yachtrigg ist unterschiedlichsten Belastungen ausgesetzt – mechanisch, Umwelteinflüsse, Salz und UV-Strahlung – ungeschützt jahrein, jahraus. Kein anderes Bauteil einer Yacht ist damit vergleichbar und ist so sicherheitsrelevant. In schwerem Wetter ist absoluter Verlass auf das Rigg notwendig, ein Versagen führt schnell zu einer Notsituation. Rigger und Mast hersteller em pfehlen daher: Laufender Riggcheck Gute Seemannschaft bedeutet, permanent ein Auge auf das Rigg zu haben und Veränderungen früh zeitig zu bemerken. Während jedes Segelwechsels, Verstauen von Fallen, Reffmanövers etc. wird der betroffene Bereich routinemäßig kontrolliert. Jährlicher Riggcheck Sichtkontrolle aller Verbindungen, Terminals, Ausführungen, Saling - enden innen und außen, Ränder der Pressungen, Drahtseile auf Litzen brüche. Zusätzliche Kontrollen nach außergewöhnlichen Be - lastungen. Gute Seemannschaft bedeutet, permanent ein Auge auf das Rigg zu haben und einen jährlichen Check zu machen. Beim kleinen Riggservice wird das Rigg komplett zerlegt, kontrolliert und gereinigt. Beim großen Riggservice steht jedenfalls der Tausch des stehenden Gutes an. Kleines Riggservice Bei wenig beanspruchten Riggs alle sieben Jahre ein komplettes Riggservice bei gelegtem Rigg. Dabei wird das Rigg komplett zerlegt, gereinigt, Teile wenn notwendig getauscht, Korrosionsprävention durchgeführt. GroSSes Riggservice Alle 15 Jahre oder alle 25.000 Seemeilen (je nachdem, was früher eintritt) Tausch des stehenden Gutes, Tausch von Lagern zusätzlich zum kleinen Riggservice. Bei Stabwanten reduziert sich diese Spanne in Abhängigkeit der Belastung. Im Rahmen der Pantaenius Safety Days am 16. und 17. Juni 2018 in der Marina Punat beraten wir Sie gerne in Fragen zu Ihrem Rigg bzw. führen wir auch gerne einen Rigg-Check durch. Ihr Rigg-Partner weltweit: è www.segelwelt.at 1/2018 49